Medicane "Ianos" tobt über Griechenland

  18 September 2020    Gelesen: 1129
Medicane "Ianos" tobt über Griechenland

Dort, wo sich sonst Touristen tummeln, tobt aktuell der mediterrane Hurrikan "Ianos". Besonders betroffen sind die Inseln des Ionischen Meeres. Dort müssen Anwohner mit den ersten Schäden zurechtkommen - doch der Sturm könnte weiter an Fahrt aufnehmen.

Der schwere Herbststurm "Ianos" mit den Merkmalen eines Hurrikans hat sich in der Nacht zum Freitag langsam entlang der Küste der griechischen Halbinsel Peloponnes bewegt. Erste Flüge mussten umgeleitet worden. Zwei Maschinen der Fluggesellschaft Ryanair konnten am Morgen nicht wie geplant auf der Insel Kefalonia im Ionischen Meer landen und wurden nach Athen umgeleitet.

Der mediterrane Hurrikan - auch Medicane genannt - tobte nach Angaben der griechischen Zivilschutzbehörde mit Windgeschwindigkeiten von bis zu über hundert Kilometern pro Stunde über dem Ionischen Meer. Inselbewohner berichteten von Stromausfällen, abgedeckten Dächern und umstürzenden Bäumen. Laut der Nachrichtenagentur ANA wurde vor der Insel Ithaki ein Segelboot von den Wellen mitgerissen, die beiden Insassen konnten sich ans Ufer retten.

Bewohner sollen zu Hause bleiben

Laut Vorhersage soll der Sturm vom Ionischen Meer und West-Griechenland im Laufe des Tages über die Peloponnes-Halbinsel hinwegziehen. Die Zivilschutzbehörde warnte vor jeglichen nicht notwendigen Reisen während des Sturms. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Argostoli auf Kaphalonia, Dionysis Minetos, sagte im griechischen Fernsehen, die Bewohner sollten in ihren Häusern bleiben und nicht auf die Straße gehen. Aus Sicherheitsgründen sollten am Freitag die Schulen in zahlreichen Regionen Westgriechenlands geschlossen bleiben. Auch die Fährverbindungen zu den Inseln Kefalonia, Zakynthos und Ithaka wurden unterbrochen.

Der Zivilschutz stellte in besonders gefährdeten Gebieten vorsorglich Rettungsteams bereit, auch drei Rettungshubschrauber sind in Alarmbereitschaft. Das meteorologische Amt warnt: In den nächsten Stunden könne der "Medicane Ianos" seinen Kurs ändern und schwere Schäden auf dem Festland anrichten. Mit einer Wetterbesserung rechnen die Meteorologen von Sonntagnacht an. Ein Medicane ist ein Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser dort noch hohe Temperaturen aufweist. Sobald er das Festland erreicht, verliert er an Heftigkeit.

Quelle: ntv.de, hek/AFP/dpa


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