Wien lässt Schüler und Lehrer gurgeln

  22 September 2020    Gelesen: 391
Wien lässt Schüler und Lehrer gurgeln

Vor einer Reise nach Wien wird derzeit noch gewarnt. Damit die österreichische Hauptstadt die Corona-Infektionen wieder in den Griff bekommt, sollen nun direkt an den Schulen Tests durchgeführt werden - mit einer Gurgellösung. Dafür werden 600.000 Testkits zur Verfügung gestellt.

Die Stadt Wien will Kinder und Lehrer bei Verdacht auf eine Corona-Infektion künftig direkt an den Schulen testen lassen. Kommende Woche sollen 600.000 Testkits mit einer Gurgellösung ausgeliefert werden, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker nun ankündigte. Zusätzlich sollen probeweise mobile Teams bereitstehen.

Bei Verdacht auf eine Infektion sollen Kinder oder Lehrer noch in der Schule gurgeln. Die Proben sollen anschließend sofort ins Labor. "Eine Vielzahl der Verdachtsfälle an den Schulen stellt sich als falscher Alarm heraus", sagte Österreichs Bildungsminister Heinz Faßmann. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit des Bildungsministeriums mit der Stadt. Ob es auf andere Regionen ausgeweitet wird, liegt in der Zuständigkeit der jeweiligen Bundesländer.

Zur schnellen Auswertung der Tests sollen die Kapazitäten der Wiener Forschungslabore genutzt werden, die das Gurgelverfahren mitentwickelt haben. Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit wie bei einem Abstrich Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird anschließend auf Virenerbgut analysiert. Die Infektionszahlen in Österreich sind zuletzt deutlich angestiegen. In Österreich gelten derzeit nach ntv-Berechnungen rund 8300 Menschen als mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert - mehr als die Hälfte davon in Wien.

Angesichts steigender Infektionszahlen hat die österreichische Regierung die Corona-Maßnahmen kürzlich erst wieder verschärft. So müssen etwa private Feiern und Veranstaltungen in Innenräumen auf zehn Personen beschränkt werden, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Er appellierte an die Bevölkerung, die sozialen Kontakte zu reduzieren. In Privatwohnungen gelte die Grenze von zehn Personen allerdings nur als Empfehlung, da dies rechtlich nicht umsetzbar wäre. Ausgenommen seien zudem Begräbnisse. Im Freien bleibe die derzeitige Regelung von 100 Personen und auch Veranstaltungen seien weiterhin möglich.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/rts


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