Bewährungsstrafen für Angeklagte nach Fackelwurf auf Roma-Familien

  23 September 2020    Gelesen: 732
Bewährungsstrafen für Angeklagte nach Fackelwurf auf Roma-Familien

Wegen eines rassistisch motivierten Angriffs auf Wohnwagen von Roma-Familien sind vier Angeklagte in Ulm zu Jugendstrafen auf Bewährung verurteilt worden.

Mehr als ein Jahr nach dem Fackelwurf in Richtung von Wohnwagen mit Roma-Familien sind vier Männer vom Landgericht Ulm wegen gemeinschaftlicher Nötigung zu Jugendstrafen auf Bewährung verurteilt worden.

Zudem sollen die Angeklagten eine KZ-Gedenkstätte besuchen, wie das Gericht anordnete. Über die Jugendstrafe eines fünften Angeklagten soll nach eineinhalb Jahren Bewährungszeit entschieden werden.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die zur Tatzeit zwischen 17 und 19 Jahre alten Deutschen im Mai 2019 aus rassistischen Gründen eine Fackel auf eine Wiese in Erbach im Alb-Donau-Kreis geworfen haben, um die Roma-Familien zu vertreiben. Ein Fahrzeug, in dem eine schlafende Frau mit ihrem neun Monate alten Sohn lag, wurde laut Anklage nur knapp verfehlt.

Angeklagte hatten in Teilen gestanden
Die Männer waren wegen versuchten Mordes und Brandstiftung angeklagt worden. Den für eine Verurteilung in diesen Punkten nötigen Vorsatz sah das Gericht nicht als erwiesen an. Die Angeklagten hatten die Tat zu Prozessbeginn in Teilen gestanden und um Entschuldigung gebeten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

spiegel


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