Hamm untersagt erste Familienfeiern

  25 September 2020    Gelesen: 491
Hamm untersagt erste Familienfeiern

Hamm reißt die Corona-Obergrenze deutlich. Private Feiern müssen nach dem Massenausbruch infolge einer Hochzeit nun angemeldet werden. Die Stadt macht von der Möglichkeit, Feste auch zu verbieten, bereits in mehreren Fällen Gebrauch.

Zur Eindämmung der Corona-Welle in Hamm hat die Stadt drei private Feiern untersagt. Es handele sich um zwei Junggesellinnenabschiede und eine Verlobungsfeier, sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. Grundlage der Untersagung sind die Bestimmungen einer neuen Allgemeinverfügung der Stadt. Sie war nach dem starken Anstieg der Fallzahlen infolge einer Großhochzeit Anfang der Woche in Kraft gesetzt worden.

Die Verfügung sieht für private Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht vor. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden. Laut Hunsteger-Petermann lagen bis Donnerstagmittag bereits mehr als 70 Anträge und Anzeigen vor. Es gelte ein Vorlauf von drei Tagen. Für Fragen zum Thema private Feiern hat die Stadt eine eigene Hotline eingerichtet. Dem Oberbürgermeister zufolge beantworten dort allein fünf Mitarbeiter die Fragen der Bürger.

In der Stadt Hamm waren in der Folge die Corona-Neuinfektionszahlen auf den bundesweit höchsten Wert geklettert. Die Stadt verzeichnete am Freitag 96 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Als Auslöser der Corona-Welle mit derzeit knapp 200 Infizierten gilt eine Großhochzeit und damit verbundene weitere Feste, die Anfang September in Hamm und Dortmund und eine Woche später in Werl stattgefunden hatten. Laut einem Stadtsprecher war auch das Hochzeitspaar infiziert.

Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, haben die Behörden neben der Anzeige- und Genehmigungspflicht für Feiern noch weitere Einschränkungen angeordnet. So dürfen sich derzeit nur maximal fünf Personen oder Angehörige von zwei Haushalten gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten. Auch wurde die Maskenpflicht im Unterricht wieder eingeführt. In der Bevölkerung würden die Maßnahmen "sehr akzeptiert", sagte Hunsteger-Petermann.

In Hamm befanden sich am Donnerstag nach Angaben des Stadtsprechers knapp 2000 Menschen in Quarantäne. Deren Einhaltung kontrolliere die Stadt etwa mit Anrufen auf dem Festnetz. "Mir ist bisher nicht bekannt, dass sich jemand nicht daran hält", so Hunsteger-Petermann.

Quelle: jog/dpa


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