„Die Wissenschaftler untersuchten den Fluss Nalytschewo, der in den Awatscha-Meerbusen in der Nähe des Chalaktyrsky-Strandes fließt, sowie seine Nebenflüsse [...] Die Wissenschaftler nahmen den Fluss Mutnuschka, einen Zufluss des Flusses Nalytschewo, unter die Lupe und begaben sich flussabwärts zu der Stelle, an der er in den Awatscha-Meerbusen mündet. Eine visuelle Prüfung ergab, dass das Wasser in den Flüssen sauber ist, ohne ungewöhnlichen Sedimente, und es gibt auch keinen scharfen Geruch in der Nähe“, schrieb Semzow.
Die Forscher hätten Proben genommen. Die Hintergrundstrahlung sei an der Stelle gemessen worden. Die Messwerte seien signifikant niedriger als normal, fügte der Prorektor hinzu.
„Heute haben wir die Version überprüft, wonach das Wassergebiet des Awatscha-Meerbusens durch Chemikalien von der Kozelski-Deponie vergiftet worden sein könnte. Wir haben den Fluss Mutnuschka, der dort entspringt, auf Verschmutzungsspuren überprüft, und den Fluss Nalytschewo, den einzigen Weg von dort zum Ozean. Gäbe es ein Leck, wären diese Flüsse sicherlich vergiftet. Wir haben Indikatorinsekten wie Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen angetroffen. Das sind Organismen, die nur in sauberem Wasser leben. Sie würden bei Kontakt mit einem Toxin unweigerlich sterben“, schilderte Kirill Winnikow, Leiter des Labors für Ökologie und Evolutionsbiologie aquatischer Organismen an der FEFU, dessen Kommentar Semzow zitierte.
Der Prorektor bemerkte, dass die ersten von Wissenschaftlern südlich des Awatscha-Meerbusens entnommenen Proben bereits nach Wladiwostok geliefert worden seien. Experten der FEFU- und Fernost-Abteilung des RAW-Labors hätten mit den ersten Tests begonnen.
Tiersterben auf Kamtschatka
Nach dem heutigen Ermittlungsstand war es in der Zeit vom 1. September bis zum 3. Oktober im Gewässer des Awatscha-Meerbusens – innerhalb der Bezirke Petropawlowsk-Kamtschatski und Jelisowski – zur Änderung der Wasserfarbe im Ozean sowie zum Sterben von zahlreichen Meerestieren gekommen.
Die Katastrophe sei auf eine Verschmutzung des Gewässers mit ölhaltigen Substanzen, darunter mit Phenol, zurückzuführen. Auch Menschen seien betroffen gewesen: Der Gesundheitszustand von zwei Surfern habe sich verschlechtert, nachdem sie sich im Wasser aufgehalten hätten. Beide hätten Hornhautverätzungen erlitten.
Die Ermittler würden zurzeit alle möglichen Quellen der Wasserverschmutzung, darunter die naheliegenden Mülldeponien, überprüfen. Proben würden untersucht, ein ökologisches Gutachten sei beschlossen worden, auch die Durchführung von weiteren zusätzlichen Untersuchungen werde behandelt, hieß es. Die Umstände der Geschehnisse würden geklärt, es werde nach den Verantwortlichen gesucht.
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