„Es finden in den Turkmenen-Regionen Syriens und Iraks unheimliche [geopolitische]Spiele statt“, sagte er und fügte hinzu, dass die Menschen in der syrischen Provinz Aleppo, rund um Dscharablus und Bayir Bucak, gemeinsam mit den irakischen Regionen Mosuls, Tel Afars, Tuz Khurmatos und Kirkuks vor erheblichen Sicherheitsproblemen stünden.
„Turkmenen wurden zu oft dazu gezwungen, zu migrieren“, kritisierte Salihi. Als Beispiel führte der Turkmenen-Führer an, dass die türkische Minderheit zuletzt aus Tel Afar massenhaft flüchten musste, als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ die Stadt im Vorjahr überrannte. Er forderte:
„Mosul ist eine wichtige Stadt für die irakischen Turkmenen und natürlich Tel Afar, wo die meisten Turkmenen heute leben. Die Operationen zur Befreiung der Städte muss deshalb auch von Turkmenen selbst erfolgen.“
„Es ist nicht wichtig für uns, unter welchem Namen wir an diesen Operationen beteiligt werden. Die Turkmenen sind militärisch bereit. Wir haben auch eine offizielle Genehmigung von der Regierung [in Bagdad]für unsere militärischen Kräfte angefordert“, informierte Salihi weiter. „Araber, Kurden und Turkmenen sollten in die administrativen Institutionen einbezogen werden, nachdem der IS besiegt wurde.“
Die Sunniten des Irak fordern unter dem Eindruck schiitischer Bevormundung und Diskriminierung durch die Zentralregierung in Bagdad seit Jahren die Föderalisierung des arabischen Landes. Politischen Persönlichkeiten in sunnitisch bewohnten Regionen Iraks soll damit ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von Bagdad eingeräumt werden, was die Schiiten-Regierung allerdings bislang nicht akzeptieren möchte. Bagdad betrachtet eine solche Entwicklung nach den Unabhängigkeitsforderungen der Kurden im Norden als weitere Schwächung seiner Zentralgewalt.
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