Schon unmittelbar nach der Wahl sei er bedroht worden, erklärte Tundu Lissu: "Ich habe zwei anonyme Anrufe erhalten, und die Anrufer sagten mir, sie werden sich mit mir befassen, ein für allemal." Nun hat der Präsidentschaftskandidat der Opposition in Tansania nach eigenen Angaben Zuflucht in der Residenz der deutschen Botschafterin in der Hauptstadt Daressalam gesucht.
Lissu ist Chef der führenden Oppositionspartei Chadema und war Gegenkandidat von Präsident John Magufuli bei der Wahl am 28. Oktober. 2017 war er 16 Mal angeschossen und ernsthaft verletzt worden, die Hintergründe der Tat sind bis heute ungeklärt."Wir warten jetzt darauf, dass die Botschaft mit der Regierung verhandelt, damit wir ausreisen können", sagte Lissu. "Ich kann nicht auf normale Art gehen, ohne Sicherheitsgarantie." In Berlin hieß es im Auswärtigen Amt, dass Lissu tatsächlich in der Residenz gewesen sei. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Die Polizei in Daressalam bestätigte Lissus Darstellung nicht. "Er ist sicher", sagte ein Polizeivertreter.
Lissu und andere Oppositionspolitiker waren vergangene Woche kurzzeitig festgenommen worden, weil sie eine Wiederholung der Wahl forderten. Magufuli wurde am Donnerstag für eine letzte fünfjährige Amtszeit vereidigt. Er hat eine Zusammenarbeit mit der Opposition zugesagt. Kritiker werfen ihm einen autoritären Führungsstil vor.
spiegel
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