Niedersachsen: Problemwolf wird per Flugzeug gesucht

  07 März 2016    Gelesen: 1492
Niedersachsen: Problemwolf wird per Flugzeug gesucht
Das Tier streunt durch Wohngebiete und läuft Spaziergängern hinterher: In Niedersachsen sorgen sich die Behörden um einen verhaltensauffälligen Wolf. Nun wird mit technischer Hilfe nach ihm gefahndet.
Seit vergangenem Sommer trägt das Tier bereits ein Senderhalsband - nun wird aus der Luft nach dessen Signalen gesucht. In Lüneburg startete am Sonntag ein Flugzeug mit einem vom niedersächsischen Umweltministerium beauftragten Mitarbeiter. Dieser hatte einen Empfänger dabei, der die Signale des Wolfs registrieren sollte.

Es geht um einen Rüden, der bereits seit einiger Zeit die Behörden beschäftigt. Der Wolf aus Munster hat jegliche Scheu vor Menschen verloren. Das Raubtier, das schon seit längerem für Schlagzeilen sorgt, war zuletzt einer Spaziergängerin mit Kinderwagen und Hund hinterhergelaufen. Auch soll sich der Wolf an einem Zaun der Flüchtlingsunterkunft in Bad Fallingbostel zum Schlafen hingelegt haben.

Ob das Tier entdeckt wurde, sagte der Experte nach dem Flug am Sonntag nicht. Der Sprecher des Umweltministeriums in Hannover, Rudi Zimmeck, sagte, die Aktion sei auf einige Tage angelegt.

Hohe Hürden für Abschuss

Wölfe stehen in Deutschland unter Schutz. Mittlerweile leben wieder mehr als 30 Rudel hier. Auch im Westen werden immer wieder Wölfe gesichtet, so Ende Januar 2015 im Kreis Siegen-Wittgenstein oder im Sommer im Schwarzwald. Nicht nur aus dem Osten kommen Wölfe zu uns, auch aus den Alpen wandern sie nach Süddeutschland ein.

Für den Abschuss der Tiere gibt es hohe Hürden. Das Umweltministerium in Hannover will den Wolf von Munster deswegen, wie es in der Fachsprache heißt, vergrämen. Das bedeutet, dass dem Tier zum Beispiel durch Lärm oder Gummigeschosse wieder auf mehr Distanz zum Menschen gebracht werden soll. Der Wolf könnte aber auch eingefangen und in ein Gehege gebracht werden.
Ein schwedischer Experte aus dem Swedish Wildlife Damage Centre in Grimsö ist von den Niedersachsen beauftragt worden, den Wolf wieder auf Abstand zu bringen. Helfen sollen ihm Mitarbeiter des Wolfsbüros, eine eigens abgeordnete Amtstierärztin und ehrenamtliche Helfer.

Nach der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland ist es laut Ministerium das erste Mal, dass gegen eines der Tiere vorgegangen wird. Bei allen Maßnahmen des Wolfsmanagements stehe die Sicherheit der Menschen im Mittelpunkt, erklärten die Behörden.




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