Wie das Blatt berichtete, hat sich das griechische Verteidigungsministerium Anfang November diesbezüglich an die US-Regierung gewandt.
„Die Entscheidung über den Einstieg von Griechenland in das Joint Strike Fighter-Programm wird auf einer Vielzahl von Faktoren beruhen – darunter das Beschaffungsprogramm der Kampfjets, Zahlungsplan, Konfiguration der Flugzeuge und eventuell der Erwerb von 18 bis 24 Flugzeugen (neue oder solche, die bereits von US-Luftstreitkräften eingesetzt worden sind)“, heißt es in dem Schreiben an Washington.
Ferner bat das Verteidigungsministerium um eine unverzügliche Antwort. „Aufgrund von inneren finanziellen Vereinbarungen und anderen geltenden Regelungen im Rahmen des Budgets und der EU-Forderungen (...) ist es äußerst wichtig, dass die ersten F-35 im Jahr 2021 geliefert werden. Von unserer Seite aus werden wir alles Mögliche tun, um die Umsetzung dieses ambitionierten Programms zu ermöglichen“, heißt es in dem Schreiben laut Proto Thema. Athen lud ferner Vertreter der USA zu Verhandlungen nach Griechenland ein.
Angaben zum Erwerb von F-35 hat der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas am Montag in einem Briefing nicht bestätigt. Er verwies lediglich auf eine Rede des griechischen Ministerpräsidenten vom September, wonach Griechenland sein Verteidigungspotenzial mittels neuer Rüstungsprogramme verstärken will. „Wir werden eine entsprechende Erklärung abgegeben, sofern wir eine Einigung auf diesem Gebiet erzielen“, fügte Petsas hinzu.
Zuvor beschloss der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis den Kauf von 18 französischen Mehrzweckkampfflugzeugen Rafale, von denen sechs neu und zwölf bereits im Einsatz gewesen sein sollen. Mit der Beschaffung zusätzlicher Kampfflugzeuge wolle Athen das Kräfteverhältnis in der Ägäis zu seinen Gunsten verändern, argumentiert das Blatt.
Die von der Türkei erworbenen russischen Flugabwehrsysteme S-400 könnten den griechischen Luftstreitkräften künftig Schwierigkeiten bereiten, heißt es weiter. Die Tarnkappen-Kampffjets F-35 wie auch die Mehrzweckkampfflugzeuge Rafale wären diesbezüglich das richtige Mittel, um der Türkei Einhalt zu gebieten. Ab Anfang 2021 soll monatlich je ein Kampfjet geliefert werden. Dabei soll es sich zunächst um die gebrauchten Kampfflugzeuge handeln.
Griechenland und die Türkei streiten sich seit Langem um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Die Erkundungen sind aus Athener Sicht illegal, weil die Region zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehört. Ankara hingegen vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, zum türkischen Festlandsockel gehören. Der Streit sorgt auch aus militärischer Sicht für Spannungen: Beide Länder führten im vergangenen Sommer Mänover in dem besagten Gebiet durch.
sputniknews
Tags: