Russisches Kriegsschiff droht US-Zerstörer mit Ramm-Manöver

  25 November 2020    Gelesen: 415
  Russisches Kriegsschiff droht US-Zerstörer mit Ramm-Manöver

Eskalation in der Peter-der-Große-Bucht: Nach russischen Angaben hat ein Schiff der eigenen Marine einen Zerstörer der USA bedroht. Das sieht man auf der Gegenseite anders.

Dass russische und US-amerikanische Streitkräfte aneinander geraten, kommt nicht selten vor. Meist jedoch sind es Kampfjets, die aufsteigen, um tatsächliche oder vermutete Verletzungen des eigenen Luftraums zu ahnden. Auf den Weltmeeren sind derartige Dispute weniger häufig. Nun jedoch soll es in der See von Japan eine brenzlige Situation gegeben haben.

Wie der britische »Guardian« berichtet, meldet die russische Marine einen Vorfall vor der eigenen Pazifikküste. Demnach war der Zerstörer USS »John S. McCain« in die eigenen Gewässer eingedrungen. Und das, nach Angaben aus Moskau, »illegal«.

Daraufhin habe die »Admiral Vinogradov«, ebenfalls ein Zerstörer, gedroht, das feindliche Schiff zu rammen. Nach der Warnung und einer Kursänderung der »Admiral Vinogradov« habe das US-Schiff abgedreht.

Laut der russischen Seite war die »John S. McCain« in der Peter-der-Große-Bucht rund zwei Kilometer jenseits der eigenen Seegrenze unterwegs gewesen. Die »Admiral Vinogradov« hatte den Kurs des anderen Schiffs demnach schon seit Längerem überwacht. Später sei noch ein weiteres Schiff in die Gegend geschickt worden.

Von US-Seite kam ein Dementi: »Die Erklärung der Russischen Föderation über diese Mission ist falsch«, erklärte Flottensprecher Joe Keiley demnach. Das eigene Schiff sei mitnichten aus fremden Gewässern »geworfen« worden.

Seit Jahrzehnten gibt es Streit um die Seegrenzen
Russland beansprucht die gewaltige Bucht noch aus Sowjet-Zeiten als eigenes Seegebiet. Das allerdings akzeptiert die US-Seite nicht, wie Keiley weiter erklärte: »Die Sowjetunion hat damals mehr eigenes Gewässer – und Gewässer weiter von der Küste entfernt – beansprucht, als ihr nach internationalem Recht zustehen würde.«

Mit der Aktion der »John S. McCain« hätten die USA demonstriert, dass diese Gewässer nicht zum russischen Gebiet gehören und dass die USA den historischen Anspruch Russlands auf die Peter-der-Große-Bucht nicht akzeptieren.

spiegel


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