Joe Biden will sich kommende Woche öffentlich impfen lassen

  17 Dezember 2020    Gelesen: 313
Joe Biden will sich kommende Woche öffentlich impfen lassen

Es ist ein wichtiges Signal, vor allem an die Impf-Skeptiker: Joe Biden wird sich eine erste Injektion gegen das Coronavirus öffentlich verabreichen lassen. Schon in wenigen Tagen soll es soweit sein.

Die Zahlen waren ernüchternd: Laut einer landesweiten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters wollen sich nur 61 Prozent der US-Bürger gegen das Coronavirus impfen lassen. Geschürt von teils kruden Verschwörungstheorien hat sich eine erhebliche Skepsis gegenüber der Wirksamkeit und Berechtigung eines Impfstoffs breit gemacht. Umso wichtiger können da vertrauensbildende Maßnahmen in der Öffentlichkeit sein.

Eine solche Maßnahme plant der kommende Präsident des Landes: Joe Biden will sich in der kommenden Woche bei einem öffentlichen Termin die erste Dosis des neuen Impfstoffs gegen das Virus geben lassen. Der 78-Jährige gehört aufgrund seines Alters zur Risikogruppe. Vizepräsident Mike Pence werde bereits am Freitag während einer öffentlichen Veranstaltung geimpft, teilt das Weiße Haus mit.

Am Wochenende war die Auslieferung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in den USA angelaufen. Das Frachtunternehmen Fedex teilte am Sonntag mit, seine Tochter Fedex Express beginne mit dem Transport des mit Trockeneis tiefgekühlten Impfstoffs. Zunächst werden vorrangig Gesundheitspersonal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft.

Biden will nach seiner Vereidigung am 20. Januar einen 100-Tage-Plan zum Kampf gegen das Coronavirus umsetzen. Dazu gehört die Verabreichung von mindestens hundert Millionen Dosen eines Impfstoffs in dieser Frist.

In Kalifornien werden die Intensivbetten knapp
Die Vereinigten Staaten sind von den absoluten Zahlen her das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land. Erst am Dienstag hatte die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus im Land einen Tageshöchststand erreicht. Binnen 24 Stunden wurden mehr als 248.000 neue Ansteckungsfälle verzeichnet – die höchste Zahl im Land seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle in den USA stieg damit auf 16,7 Millionen.

Zu den am härtesten betroffenen US-Regionen gehört der Westküstenstaat Kalifornien. In der dortigen Millionenmetropole Los Angeles waren am Dienstag nur noch rund hundert Betten auf den Intensivstationen frei. Die kalifornischen Behörden bestellten zusätzliche Tausende Leichensäcke. In dem Bundesstaat wurden in der vergangenen Woche täglich im Schnitt 163 neue Corona-Tote gezählt. Vor einem Monat hatte diese Zahl noch bei 41 gelegen.

Schon bald könnte das nächste Mittel die Freigabe erhalten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna als sicher und wirksam eingestuft. In einer am Dienstag vorgelegten Analyse bescheinigt die Behörde dem Impfstoffkandidaten ein »positives Sicherheitsprofil«. Daten von rund 30.350 Teilnehmern klinischer Studien hätten »keine besonderen Sicherheitsbedenken« ergeben, die einer Notfallzulassung entgegenstehen würden.

spiegel


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