Leroy Sané hat seine "Höchststrafe" im Bundesliga-Spitzenspiel mit Bayern München bei Bayer Leverkusen (2:1) mit Verwunderung, aber auch selbstkritisch aufgenommen. "Die Auswechslung kam im ersten Moment überraschend für mich - das kannte ich so nicht. Aber auch das passiert einmal", sagte der 24-Jährige der "Bild. Gerade einmal 36 Minuten durfte der Nationalspieler am Samstagabend mitwirken - und wurde dabei sowohl ein- als auch ausgewechselt.
In der 32. Minute kam Sané für den angeschlagenen Kingsley Coman in die Partie, den derzeit formstärksten Flügelspieler des Rekordmeisters, in den jüngsten fünf Partien an acht Treffern direkt beteiligt. Nach einem glücklosen Auftritt nahm Trainer Hansi Flick den Sommerneuzugang dann schon in der 68. Minute vom Feld und brachte stattdessen Jamal Musiala sowie den späteren Siegtor-Vorbereiter Joshua Kimmich für Corentin Tolisso.
"Es gibt wenige, die ich auswechseln kann, wenn ich Jamal Musiala bringe", sagte Flick. Thomas Müller, Serge Gnabry und eben Sané. Müller sei unverzichtbar gewesen, Gnabry habe sich in der zweiten Halbzeit enorm gesteigert. "Von daher gab es die Option Leroy, die musste ich nehmen", sagte Flick.
"Das wird er verkraften"
Sané erklärte, er spüre dennoch "das volle Vertrauen der Mannschaft" und fühle sich "total wohl beim FC Bayern. Ich bin selbst mein größter Kritiker und weiß einzuordnen, dass ich zuletzt mein Leistungsvermögen nicht abrufen konnte. Aber das wird sich ändern", versprach er. In der Bundesliga kam er bisher in elf Partien zum Einsatz, stand jedoch nur fünfmal in der Startelf.
Unmittelbar nach dem Sieg im Topspiel hatte der 24-Jährige breite Unterstützung von Mitspielern und Verantwortlichen erfahren. Thomas Müller ("Es ist für ihn sehr hart") nahm ihn tröstend in den Arm und meinte: "Ich glaube, er ist ganz nah dran, dass der Knoten aufgeht." Sportvorstand Hasan Salihamidzic betonte: "Der Junge ist top, ich glaube total an ihn." Und Flick meinte: "Das wird er verkraften, er bekommt unsere volle Unterstützung."
Sané ergänzte, der Teamerfolg stehe für ihn "über allem". Dass er sein Leistungsvermögen in seinem ersten Halbjahr in München noch nicht ausschöpfen konnte, erklärte er mit seiner Verletzungshistorie und dem Corona-Spielplan. Dieser habe es ihm sehr schwer gemacht, "wieder den richtigen Rhythmus zu finden". Im neuen Jahr "werde ich alles dafür geben, das Vertrauen des Vereins in mich zurückzuzahlen", versprach er.
Quelle: ntv.de, tsi/sid
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