Die Wahl der »Miss France« ist durch antisemitische Attacken im Internet überschattet worden. April Benayoum, die bei dem Wettbewerb am Wochenende im westfranzösischen Puy-du-Fou den zweiten Platz belegte, hat einen Vater israelischer Herkunft. In Onlinenetzwerken hagelte es antisemitische Kommentare auf die junge Frau.
Mitglieder der französischen Regierung reagierten empört. Innenminister Gérald Darmanin zeigte sich »tief schockiert«. Die Polizei sei dabei, gegen die Absender solcher Botschaften vorzugehen. Auch Justizminister Éric Dupond-Moretti kündigte an, dass die Behörden gegen jene ermitteln würden, die den Schönheitswettbewerb dazu missbrauchten, ihren »antisemitischen Hass zu entladen«.
Benayoum selbst, als »Miss Provence« bei dem Wettbewerb angetreten, sagte der Regionalzeitung »La Provence«, sie finde es traurig, dass es derartige Attacken im Jahr 2020 noch gebe. Es müsse eine Mobilisierung geben, »damit das aufhört«.
Zur »Miss France« gewählt wurde die 23-jährige Studentin Amandine Petit. Auch sie solidarisierte sich mit Benayoum. Die antisemitischen Botschaften seien »extrem enttäuschend« und »fehl am Platz«, sagte Petit in einem Fernsehinterview.
spiegel
Tags: