RKI meldet fast 25.000 Neuinfektionen und 962 Todesfälle

  23 Dezember 2020    Gelesen: 465
RKI meldet fast 25.000 Neuinfektionen und 962 Todesfälle

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Und: Der britische Gesundheitsdienst NHS bittet Johnson um Brexit-Aufschub. Der Überblick.

05.46 Uhr: Die Amtsärzte haben ein bundesweites Verbot der Weihnachtsgottesdienste gefordert. Präsenz-Gottesdienste an den Feiertagen sollten wegen des Corona-Risikos von Bund und Ländern untersagt werden, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei bekannt, dass sich das Coronavirus bei Gottesdiensten leicht übertragen könne. Deshalb dürfe »kein zusätzliches Risiko« eingegangen werden.

Die katholische Kirche in Deutschland hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass sie an den Weihnachtsgottesdiensten festhält. Bei den Messen seien jedoch die Hygienekonzepte und Schutzmaßnahmen genau einzuhalten, forderte der Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, im Namen der Deutschen Bischofskonferenz. Die evangelische Kirche in Westfalen hatte hingegen zuvor ihren Gemeinden dringend empfohlen, während des Lockdowns und auch an Weihnachten auf alle Präsenz-Gottesdienste zu verzichten.

05.45 Uhr: Fotos aus Wuhan machen Hoffnung: Fast ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie erholt sich das Nachtleben. Junge Menschen füllen die Klubs der Stadt und feiern ihre neue Freiheit.

05.30 Uhr: Angesichts der großen Herausforderungen durch die Coronakrise hat der britische Gesundheitsdienst NHS den Premierminister Boris Johnson zu einer Verlängerung der Brexit-Übergangsphase um einen Monat aufgefordert. Ein Aufschub um einen Monat werde dem NHS Zeit geben, sich aus der »unmittelbaren Gefahrenzone« zu bringen, hieß es in einem Brief der NHS-Spitze, der in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht wurde. Denn dann könne sich der Dienst auf die Bekämpfung der Pandemie konzentrieren, ohne dass ein No-Deal-Brexit »störende Veränderungen« mit sich bringe.

Großbritannien verlässt zum Jahresende den EU-Binnenmarkt und die Zollunion. Kommt in den verbleibenden Tagen kein Handelspakt mehr mit der EU zustande, drohen höhere Zölle und andere Handelshemmnisse, die nach Ansicht von Experten auch Auswirkungen auf die Versorgung mit Medikamenten und medizinischen Gütern haben dürften. Der NHS befürchtet zudem, dass Rettungswagen aufgrund von Lastwagenstaus vor allem in der südostenglischen Grafschaft Kent am Ärmelkanal, einem Zentrum der Corona-Infektionen, nicht rechtzeitig die Patienten erreichen könnten. Johnsons Regierung hat eine Verlängerung der Übergangsphase bisher strikt abgelehnt.

»Am 1. Januar wird der NHS in der traditionell geschäftigsten Zeit des Jahres gegen die größte Herausforderung in seiner Geschichte antreten«, heißt es in dem Schreiben weiter. Derzeit werden fast 19.000 Corona-Patienten in britischen Kliniken behandelt. Wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Virus-Variante wird eine weitere Zunahme der Infektionen befürchtet. Die Belegschaft sei müde und erschöpft, betont die NHS-Führung. »Die Schockwellen eines No-Deal-Brexits könnten die Möglichkeiten des NHS überfordern.« Deshalb werde Johnson dringend gebeten, »die Übergangsfrist um einen Monat zu verlängern und dem NHS einige kostbare zusätzliche Wochen zu erkaufen«.

Altmaier warnt bei Corona-Hilfen vor Missbrauch
05.40 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat Kritik an einer schleppenden Umsetzung von Corona-Finanzhilfen für Unternehmen zurückgewiesen und vor Missbrauch gewarnt. Der CDU-Politiker sagte der dpa in Berlin: »Noch nie wurden Hilfszahlungen in dieser Größenordnung innerhalb so kurzer Zeit beschlossen und bewilligt. Aber es muss sichergestellt sein, dass das Geld der Steuerzahler bei denen ankommt, die es wirklich brauchen, nicht bei solchen, die als Betrüger oder Abzocker unterwegs sind.«

Wenn der Staat Hilfen in der Größenordnung von bis zu mehreren Millionen Euro an einzelne Unternehmer vergebe, dann müsse gründlich geprüft werden, ob der Anspruch auch tatsächlich bestehe. »Andernfalls würden wir nachlässig mit dem Geld der Steuerzahler umgehen, und das tun wir nicht.«

Deshalb kämen Abschlagszahlungen zur Abmilderung von Schäden wegen der Schließungen im November und Dezember schnell, die komplette Auszahlung je nach Bedarf dauere etwas länger. Die Abschlagszahlungen sind ein Vorschuss auf spätere Zahlungen. Wirtschaftsverbände hatten Kritik an einer schleppenden Umsetzung der Hilfen geäußert.

05.25 Uhr: Mit der Impfung kommt die Normalität zurück – darauf hoffen viele. Doch wie schnell erreichen wir Herdenimmunität? Lesen Sie hier den Ausblick für 2021.

05.15 Uhr: Jahrelang sind die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen stetig gestiegen – in diesem Jahr aber hat die Coronakrise einen historischen Einbruch gebracht. Im Jahresdurchschnitt habe es nur noch 40 Prozent der üblichen Nachfrage gegeben, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen der dpa mit. Busse und Bahnen waren damit so leer wie nie seit der Wiedervereinigung, zumal das Angebot nahezu komplett aufrechterhalten wurde.

»Die Corona-Pandemie hat im ÖPNV tiefe Spuren hinterlassen«, sagte Verbandspräsident Ingo Wortmann. »Sowohl die Fahrgastzahlen als auch die Einnahmen sind eingebrochen, weil die Menschen zu Hause geblieben sind und ihnen die Anlässe für die Fahrten gefehlt haben.«

22 Jahre lang waren die Fahrgastzahlen ununterbrochen gestiegen. Immer mehr Erwerbstätige und immer mehr Einwohner in Großstädten brachten Busse und Bahnen mancherorts an die Kapazitätsgrenze. 10,4 Milliarden Kundenfahrten waren es 2019. Und weil mehr Bus- und Bahnfahren als ein Weg zu mehr Klimaschutz in Deutschland gilt, sollen eigentlich bis 2030 noch einmal drei Milliarden hinzukommen, das haben sich die Betreiber als Ziel gesetzt.

4.43 Uhr: Die Stiftung Patientenschutz warnt vor schlecht vorbereiteten Corona-Impfungen in Pflegeheimen. »Man kann nicht einfach in ein Pflegeheim gehen und dort alle Bewohnerinnen und Bewohner impfen«, sagte der Stiftungsvorsitzende Eugen Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Impfung von Demenzkranken ohne die Zustimmung eines Betreuers oder Bevollmächtigten sei nicht erlaubt. »Das wäre rechtlich gesehen schlichtweg Körperverletzung«, sagte Brysch.

 Nach Angaben des Patientenschützers leiden 1,6 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland an Demenz und sind deshalb nicht einwilligungsfähig. Davon lebten 600.000 Betroffene in Pflegeheimen, dies seien zwei Drittel aller Bewohner. Bevor ein Betreuer oder Bevollmächtigter in die Impfung eines Demenzkranken einwillige, müsse eine Beratung durch einen Arzt erfolgen, erläuterte Brysch. Dabei hätten die Mediziner die Krankengeschichte, den Immunstatus und auch Allergien in den Blick zu nehmen.

Corona-Pandemie über Weihnachten: Lücke in der Kurve
04.30 Uhr: Im Januar ist der Lockdown vorbei – das hoffen viele Deutsche. Aber möglicherweise geben die Zahlen Anfang kommenden Monats gar nicht preis, ob die Maßnahmen wirken. Lesen Sie hier mehr.

00.37 Uhr: Frankreich erleichtert die Einfuhr von Waren per Lkw aus Großbritannien. Nach Angaben des französischen Verkehrsministeriums können französische und ausländische Lkw wieder aus Großbritannien nach Frankreich einreisen, sofern sie ein negatives Covid-19-Testergebnis nicht älter als 72 Stunden vorweisen können. Im Falle eines positiven Tests müssen sich die Fahrer zehn Tage lang auf britischem Boden isolieren, wobei die Unterkunft von den britischen Behörden bereitgestellt werde, heißt es weiter.

spiegel


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