Schmerzen werden offenbar unrealistisch dargestellt

  23 Dezember 2020    Gelesen: 400
Schmerzen werden offenbar unrealistisch dargestellt

Was wir als Kinder über Schmerzen lernen, beeinflusst zum Beispiel, ob wir es ernstnehmen, wenn wir selbst oder andere Schmerzen haben.

Deshalb spielt es auch eine Rolle, wie das Thema in Medien vermittelt wird. Das hat jetzt ein Wissenschaftsteam aus mehreren englischsprachigen Ländern anhand von zehn Filmen und sechs Fernseh-Serien für Kinder zwischen vier und sechs Jahren untersucht – zum Beispiel Toy Story oder Peppa Wutz. Die Ergebnisse haben die Fachleute nach eigener Aussage schockiert. Im Schnitt gab es neun Mal pro Stunde Szenen mit Schmerzen. Das waren aber nur selten solche Schmerzen, die die Kinder auch aus ihrem Alltag kennen. In 80 Prozent der Fälle entstand der Schmerz in den Szenen durch Gewalt oder schwere Verletzungen. Chronische Schmerzen oder Schmerzen durch Spritzen tauchten dagegen fast gar nicht auf, dabei sind sie in der Realität sehr häufig. Die betroffenen Charaktere zeigten auch nur sehr selten eine Reaktion auf den Schmerz oder baten um Hilfe. Auch Mitgefühl oder Besorgnis von anderen gab es kaum. Laut den Forschenden wird Kindern so eine völlig unrealistische und verharmlosende Wahrnehmung von Schmerzen vermittelt. Sie fordern, dass sich die Darstellungsweise verändert.


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