Einer großangelegten Antikörper-Studie zufolge haben sich in München bis November knapp 3,3 Prozent der Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Damit habe sich die Zahl derjenigen, die Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus entwickelt haben, seit der ersten Welle fast verdoppelt, teilten die Forscher der Infektions- und Tropenmedizin der Uniklinik München mit. Es ist die erste große Studie bundesweit, die Ergebnisse über die Infektionszahlen in der zweiten Welle liefert.
Zu Beginn der neuen Testrunde war den Gesundheitsbehörden nachweislich bekannt, dass sich rund 1,5 Prozent der Münchner mit dem Coronavirus infiziert hatten. Damit liegt die tatsächliche Zahl der Infizierten etwa zweimal höher. In der ersten Runde lag der Anteil der damals in der Studie nachgewiesenen Infektionen viermal höher als anfangs bekannt. Dass die Dunkelziffer nun geringer sei, zeige, dass sich die Teststrategie in Bayern bewähre, sagte Studienleiter Michael Hoelscher.
Die Wissenschaftler um Hoelscher hatten in einer ersten Runde der Untersuchung vom 5. April bis 10. Juni rund 5300 Menschen aus repräsentativ ausgewählten Haushalten untersucht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten gut 1,7 Prozent der Menschen Antikörper entwickelt. Die Sterblichkeit der Infizierten in der ersten Runde lag nach einer neuen Berechnung bei 0,47 Prozent - und damit um ein Vielfaches über der von saisonalen Grippeinfektionen.
Waren die Forscher im Frühjahr noch persönlich in Teams in den Haushalten erschienen, um den Menschen Blut abzunehmen, schickten sie nun Anfang November den Testteilnehmern ein Kit zur Selbstblutabnahme per Fingerprick zu mit der Bitte, einige Blutstropfen auf ein Filterpapier zu tupfen und dieses per Post zurückzuschicken. Bis zum 9. Dezember gingen gut 4250 Blutproben ein.
Quelle: ntv.de, chr/dpa
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