Nikkei steigt vor der EZB-Sitzung

  10 März 2016    Gelesen: 918
Nikkei steigt vor der EZB-Sitzung
Die Zinssitzung im Euroraum lässt in Tokio schon Stunden vor der eigentlichen Entscheidung die Kurse steigen: Japanische Investoren rechnen offenbar fest mit weiteren Maßnahmen der Europäischen Zentralbank. Im Atomsektor geht es dagegen steil abwärts.
Die Aktienbörse in Tokio steigt erstmals seit vier Tagen wieder in die Gewinnzone. Die anziehenden Ölpreise hätten die Kurse am Donnerstag gestützt, heißt es aus dem japanischen Aktienhandel. Zudem gebe es die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Tagesverlauf eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik bekanntgeben werde, was den exportorientierten japanischen Konzernen zugute käme.

Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werte aus der japanischen Unternehmenslandschaft zieht im frühen Verlauf um 1,2 Prozent auf 16.836 Punkte an. Der breiter gefasste Topix legt um 1,2 Prozent zu auf 1347 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans hält sich 0,4 Prozent im Plus.

Unter Druck stehen Energieversorger: Kansai Electric verlieren bis zu 16 Prozent, nachdem ein Gericht einen erneuten Betriebsstopp zweier Atomreaktoren der Anlage Takahama angeordnet hat. Die Entscheidung bringt Probleme für Regierungschef Shinzo Abe, der fünf Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima wieder auf Atomkraft setzen will.

Im Zuge des Kurseinbruchs bei Kansai sackten auch Tokyo Electric um rund 4 Prozent sowie Kyushu Electric um 7 Prozent ab.

Frische Konjunkturdaten aus China liefern Diskussionsstoff für Anlagestrategen: In der Volksrepublik ist die Inflation überraschend deutlich gestiegen - allerdings setzt sich die Abwärtsbewegung bei den Erzeugerpreise fort, und das mittlerweile schon seit 48 Monaten.

Mit dem deutlichen Anstieg der Nahrungsmittelkosten um 7,3 Prozent wegen des Neujahrsfestes und des kalten Wetters legten die Verbraucherpreise im Februar um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt in Peking berichtete. Im Januar waren die allgemeinen Verbraucherpreise noch um 1,8 Prozent gestiegen. Dagegen gaben die Erzeugerpreise auf Großhandelsebene im Februar weiter mit 4,9 Prozent deutlich nach. Der seit vier Jahren anhaltende Rückgang fiel kaum niedriger aus als im Januar - da waren es noch 5,3 Prozent gewesen.

Devisen: Euro gibt leicht nach

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Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,10
Am Währungsmarkt blicken Analysten in Japan zunächst auf die Entwicklung des Außenwerts der eigenen Landeswährung: Der Yen, der zuletzt zum Dollar zugelegt und damit die Kurse in Tokio belastet hatte, tendiert zum Dollar aktuell wenig verändert bei 113,26 Yen. Der Euro notiert zum Dollar mit 1,0974 Dollar, der Schweizer Franken zum Euro mit 1,0948 und zum Dollar mit 0,9977.

Die Vorgaben aus New York liefern leichten Rückenwind: Die US-Börsen waren Mitte der Woche mit moderaten Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,2 Prozent auf 17.000 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,5 Prozent auf 1989 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,5 Prozent auf 4674 Punkte vor.



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