Ein Wissenschafts-Team um den Pharmakologen Gabriel Birgand von der Universitätsklinik Nantes habe 24 Studien ausgewertet, von denen vier unpubliziert gewesen seien, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Eine Arbeit aus Großbritannien und eine aus Italien seien die einzigen Untersuchungen aus Europa. Zehn Studien stammten aus China. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachblatt „Jama Network Open“.
Die jeweiligen Teams hatten demnach im Mittel 24 Proben aus der Luft unterschiedlicher Krankenhaus-Areale entnommen und mit PCR-Verfahren auf die Viruslast analysiert. Generell fiel jeder dritte Test (33,3 Prozent) aus öffentlichen Klinikbereichen positiv aus.
Auf Intensivstationen waren demnach über 25 Prozent der Proben kontaminiert, im Vergleich zu knapp 11 Prozent auf anderen Stationen. Der höchste Prozentsatz positiver Proben stammte von öffentlich zugänglichen Fluren (56 Prozent) – dort waren jedoch insgesamt nur 16 Stichproben genommen worden.
Als weitere Risiko-Orte entpuppten sich Toiletten und Badezimmer mit einer Positivrate von knapp 24 Prozent. In den Personalräumen fielen gut zwölf Prozent der Proben positiv aus, in Besprechungszimmern gut 19 Prozent. Das passe zu einer möglichen Übertragung von Sars-CoV-2 unter den Mitarbeitern während der Pausen, schreiben die Autoren.
Die Autoren der Metaanalyse räumen ein, dass der direkte Vergleich der Studien problematisch sei, weil die jeweiligen Teams methodisch sehr unterschiedlich vorgegangen seien. Zudem betonten sie, dass zumeist unklar sei, ob die Virenreste in den positiven Proben infektiös waren oder nicht. Hier seien weitere Untersuchungen nötig. Nichtsdestotrotz bedeuteten die hohen Viruslasten, dass diese Bereiche zur Prävention „sorgfältig ins Auge gefasst werden sollten“.
Tags: