Mutation erhöht Ansteckungsrate "extrem"

  02 Januar 2021    Gelesen: 367
Mutation erhöht Ansteckungsrate "extrem"

In London müssen Patienten inzwischen auf Fluren behandelt werden oder stundenlang im Krankenwagen warten. Diese Verhältnisse könnten dem ganzen Land drohen. Schuld an der Zs

Die neue, mutierte Variante des Coronavirus hat die Krise in Großbritannien dramatisch verschärft. Einer Studie es Imperial College zufolge ist die neue Variante erheblich ansteckender. Durch ihre Verbreitung habe sich der R-Wert in Großbritannien insgesamt um 0,4 bis 0,7 erhöht. Aktuell liegt er bei etwa 1,1 bis 1,3. Der Unterschied zwischen dem bisher verbreiteten und dem neuen Virus sei "ziemlich extrem", sagte Axel Gandy, Professor am Imperial College, der BBC.

Der Studie zufolge hat sich die Verbreitung des neuen Virustyps während des Lockdowns in England verdreifacht, während die des alten Typs um ein Drittel zurückging. Vorläufigen Daten zufolge hatten sich vor allem junge Menschen unter 20 Jahren mit der neuen Variante angesteckt, das könnte Gandy zufolge aber am Zeitpunkt der Datenerhebung liegen. Denn die Untersuchung habe zu einem Zeitpunkt begonnen, als Schulen noch geöffnet waren, Erwachsene jedoch von weitgehenden Corona-Beschränkungen betroffen waren.

An Silvester hatten die Neuinfektionen in Großbritannien einen neuen Höchststand erreicht. Mittlerweise betragen die neuen Fälle zum vierten Mal in Folge mehr als 50.000 innerhalb von 24 Stunden. Vor allem in London und dem Süden und Osten Englands ist das Niveau der Infektionen hoch. Größtenteils wird dies auf die Ausbreitung der neuen Virus-Variante zurückgeführt. "Die Mehrheit der Fälle, die in London, dem Südosten und dem Osten Englands festgestellt werden, sind von der neuen Variante", hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Härtere Maßnahmen seien erforderlich, um das Virus unter Kontrolle zu bringen. So bleiben die Schulen in London auch nach dem Ende der Weihnachtsferien vorerst flächendeckend geschlossen. Es sei die Ultima Ratio, teilte Bildungsminister Gavin Williamson mit.

Krankenhäuser in London kommen Berichten zufolge an ihre Kapazitätsgrenzen. Patienten werden demnach auf Fluren untergebracht oder müssen stundenlang in Krankenwagen warten, bis ein Bett frei wird. Der Präsident des britischen Ärzteverbands "Royal College of Physicians", Andrew Goddard, riet Kliniken landesweit, sich auf ähnliche Verhältnisse vorzubereiten. "Diese neue Variante ist definitiv ansteckender und breitet sich im ganzen Land aus", sagte er der BBC.

Immerhin meldete das britische Gesundheitsministerium zum Jahreswechsel, es seien mittlerweile eine Million Menschen in Großbritannien gegen Corona geimpft worden. Von kommender Woche an soll neben dem Impfstoff von Biontech und Pfizer auch das von der Universität Oxford und dem britisch-schwedischen Konzern Astrazeneca entwickelte Präparat verabreicht werden. Bis der Anteil der Geimpften der Situation tatsächlich spürbare Erleichterung verschafft, dürften jedoch noch Wochen und Monate vergehen.

n-tv


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