Iran: Südkoreanischer Tanker bleibt bis Gerichtsentscheid festgesetzt

  11 Januar 2021    Gelesen: 414
Iran: Südkoreanischer Tanker bleibt bis Gerichtsentscheid festgesetzt

Der vom Iran in der Nähe der strategisch wichtigen Straße von Hormus aufgebrachte südkoreanische Tanker bleibt laut dem iranischen Vizeaußenminister Abbas Araghchi bis zu einem Gerichtsentscheid festgesetzt.

„Seoul sollte das Thema nicht politisieren und lieber warten, bis die sachlichen Untersuchungen des Falls seitens der iranischen Justiz abgeschlossen sind“, sagte Araghchi am Sonntag.

Wie der Diplomat beim Treffen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Choi Jong Kun in Teheran unterstrich, ist die Festsetzung des Tankers wegen Umweltverschmutzung am Persischen Golf erfolgt und daher ein technisches und kein politisches Thema.

Der Vorfall hat laut Araghchi auch nichts mit den gesperrten iranischen Bankkonten in Südkorea zu tun, obwohl diese die bilateralen Beziehungen ebenfalls belasten.

„Seit zweieinhalb Jahren sind unsere Konten wegen der US-Sanktionen gesperrt und in dieser Zeit hat sich Südkorea von den USA rumkommandieren lassen“, sagte Araghchi laut der Nachrichtenagentur Isna. Seoul sollte gegenüber Iran eine unabhängige Politik betreiben, „sonst hätte eine Ausweitung der Beziehungen keinen Sinn“, so der iranische Vizeminister.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten den Chemikalien- und Ölprodukte-Tanker Hankuk Chemi" am Montag im Persischen Golf unter dem Vorwurf der Meeresverschmutzung festgesetzt.

Die 20-köpfige Besatzung des Tankers sei festgenommen worden Der offizielle Vorwurf lautet zwar Meeresverschmutzung, aber Beobachter gehen von einem Druckmittel seitens Irans zur Freigabe seiner Konten aus. Laut Teheran befinden sich mindestens acht Milliarden Dollar (etwa 6,3 Milliarden Euro) auf seinen Konten, die Seoul infolge der US-Sanktionen gegen Teheran sperren musste.

Dies hatte zu erheblichen Spannungen zwischen beiden Ländern geführt. Die Höhe der Summe wurde vom südkoreanischen Außenministerium nicht bestätigt. Iranische Medien sprechen von Milliarden „Ölgeldern“, die eingefroren seien. Die iranische Regierung fordert demnach, dass die Konten freigegeben werden.

snanews


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