US-Börsen trotzen Corona-Sorgen

  14 Januar 2021    Gelesen: 412
US-Börsen trotzen Corona-Sorgen

Die US-Börsen verbuchen zur Wochenmitte moderate Aufschläge. Und das, obwohl die US-Infektionszahlen auf die Stimmung drücken. Zu den großen Gewinnern gehört Chipentwickler Intel.

Die anhaltend hohen Coronavirus-Infektionszahlen drücken auf die Stimmung der US-Anleger. Die Aussicht auf zusätzliche staatliche Konjunkturhilfen verhinderte aber Kursverluste. Der Dow Jones beendete den Tag mit minus 0,03 Prozent auf 31.060,47 Punkte. Der marktbreite S&P 500 rückte indes um 0,23 Prozent auf 3809,84 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine frühen Gewinne weiter aus und stieg um 0,63 Prozent auf 12.973,63 Zähler.

"Eine Lockerung der Pandemie-Beschränkungen ist nicht in Sicht", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. "Das schürt die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung." Viele Investoren hätten die aktuelle Infektionslage aber bereits abgehakt, sagte Dan Eye, Chef-Analyst des Vermögensverwalters Fort Pitt Capital. "Sie konzentrieren sich auf die Lage im zweiten Halbjahr 2021, wenn Impfstoffe weiträumig verteilt sind." Mut mache ihnen zudem das geplante Konjunkturpaket des künftigen US-Präsidenten Joe Biden, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. "Die Ankündigung, dass das Hilfspaket mehrere Billionen Dollar schwer sein soll, ist Musik in den Ohren der Investoren."

Unterdessen versuchten Bitcoin-Anleger, sich nach dem jüngsten Kursrutsch zu sortieren. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise kostete 36.198 Dollar, nachdem sie vor knapp einer Woche ein Rekordhoch von knapp 42.000 Dollar erreicht hatte. Dass sich die Kryptowährung über der psychologisch wichtige 30.000er Marke halten könne, mache einen baldigen Anlauf zum Sprung über die Schwelle von 50.000 Dollar wahrscheinlich, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Am Ölmarkt konnte die US-Sorte WTI ihr anfängliches Elf-Monats-Hoch von 53,93 Dollar je Barrel (159 Liter) nicht halten und verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 52,98 Dollar. Ein Grund für die Verkäufe waren Aussagen des Opec-Generalsekretärs Mohammad Barkindo, der die weltweiten Rohöl-Bestände als "hartnäckig hoch" bezeichnete.

Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt gehörte erneut General Motors (GM). Die Titel des Autobauers stiegen um 1,9 Prozent. Börsianern zufolge profitierte GM weiter vom geplanten Einstieg in das Geschäft mit elektrisch angetriebenen Lieferwagen. Parallel dazu gab Lordstown Motors bekannt, in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Staatskredit zum Bau von E-Pickups zu sein. Die angepeilten 200 Millionen sollen dazu dienen, eine ehemalige GM-Fabrik umzubauen. Lordstown-Aktien stiegen daraufhin um 1,5 Prozent.

In der Hoffnung auf frischen Wind griffen Investoren auch bei Intel beherzt zu. Der bisherige Chef des Software-Spezialisten VMware, Pat Gelsinger, soll Mitte Februar Bob Swan ablösen. Gelsinger, der seine Karriere bei Intel begonnen hatte, sei eine sehr gute Wahl, lobte Analystin Stacy Rasgon vom Vermögensverwalter Alliance Bernstein. Es werde aber dauern, bis der Führungswechsel spürbar werde. "Die nächsten zwei, drei Jahre sind in Stein gemeißelt - gleichgültig, wer an der Spitze steht." Intel-Aktien verbuchten dennoch einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte und stiegen um gut sieben Prozent.

n-tv


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