Corona-Pandemie verschärft soziale Ungleichheit

  25 Januar 2021    Gelesen: 352
Corona-Pandemie verschärft soziale Ungleichheit

Die Corona-Pandemie verschärft einem Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge weltweit die soziale Ungleichheit. Laut Oxfam konnten die 1.000 reichsten Menschen ihre Verluste in der Krise in nur neun Monaten wettmachen. Bei den Ärmsten könne es dagegen mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sie sich von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholt hätten.

Damit drohe zum ersten Mal seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen vor über einem Jahrhundert eine Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit in fast allen Ländern. Lesen Sie den Bericht von Oxfam hier nach.

Fast 300 Fachleute aus 79 Ländern

Für die Erhebung hat die Organisation 295 Wirtschaftsforschende aus fast 80 Ländern befragt. Demnach erwarten 87 Prozent von ihnen eine „Zunahme“ oder einen „starken Anstieg“ der Einkommensungleichheit.

In Deutschland verfügten die zehn reichsten Menschen Ende 2020 über ein Gesamtvermögen von rund 242 Milliarden Dollar. Das war trotz Corona-Pandemie eine Steigerung von rund 35 Prozent im Vergleich zu Februar 2019, wie Oxfam betonte. Zugleich hätten in Deutschland rund 40 Prozent der Erwerbspersonen durch die Pandemie Einkommen verloren.

„Pandemie muss ein Weckruf sein“

Oxfam veröffentlichte die Untersuchung anlässlich des heutigen Beginns des Weltwirtschaftsforums, das erstmals statt in Davos digital stattfindet.

Die Organisation erklärte, die Corona-Pandemie müsse ein Weckruf sein, extreme Ungleichheit und Armut bei der Wurzel zu packen. Dazu brauche es für jedermann zugängliche soziale Sicherungssysteme und mehr Gemeinwohlorientierung der Wirtschaft. Konzerne und Superreiche müssten einen Beitrag leisten, um die Krise zu bewältigen.


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