Bundespolizeipräsident Dieter Romann hat Flugunternehmen vorgeworfen, sich nicht an die Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu halten. "Allein in den letzten sechs Tagen hat die Bundespolizei bei der Einreise im Luftverkehr rund 600 Verstöße durch Luftfahrtunternehmen festgestellt", sagte Romann der "Bild am Sonntag".
So seien Passagiere aus Hochinzidenz- und Mutationsgebieten eingereist, die keine digitale Anmeldung und/oder keinen aktuellen negativen Coronatest vorweisen konnten, obwohl das von den Luftfahrtunternehmen vor Abflug geprüft werden müsse. "Das ist verantwortungslos", sagte Romann. Mangelnde Kontrollen seien auch ein Grund für die verhängten Einreiseverbote. Romann betonte: "Den Luftfahrtunternehmen drohen jetzt pro Verstoß und Passagier Bußgelder der Gesundheitsämter von bis zu 25.000 Euro."
Seit Samstag gibt es weitgehende Einreisesperren für Menschen aus Ländern, in denen besonders ansteckende Virusvarianten grassieren. Betroffen sind Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, ab diesem Sonntag kommen die afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini hinzu. Es gibt dazu ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr.
Bundesinnenminister Horst Seehofer forderte zudem harte Kontrollen der Quarantänemaßnahmen für Deutsche, die aus Hochrisikogebieten einreisen. "Die Gesundheitsämter müssen mit Personal aus Bundeswehr, Technischem Hilfswerk und anderen Behörden von Land und Bund für Kontrollen massiv unterstützt werden. Wir müssen die Ausbreitung der Corona-Mutation mit allen Mitteln verhindern und bekämpfen", sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Seehofer appellierte an alle Reiserückkehrer aus Hochrisikogebieten: "Gehen Sie in Quarantäne, bleiben Sie zu Hause - alles andere wäre verantwortungslos."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
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