Lufthansa startet längsten Nonstop-Passagierflug

  01 Februar 2021    Gelesen: 541
Lufthansa startet längsten Nonstop-Passagierflug

15 Stunden und 35 Minuten soll der bisher längste Passagierflug der Lufthansa dauern. Nötig wird er wegen der Corona-Maßnahmen in Südamerika. An Bord sind Forscher, die in die Antarktis aufbrechen. Eine diplomatischen Aspekt hat die Reise aber auch noch.

Die Lufthansa ist vom Flughafen Hamburg mit einem Airbus A350-900 zum längsten Nonstop-Passagierflug in ihrer Unternehmensgeschichte gestartet. Ziel ist die 13.700 Kilometer entfernte Militärbasis Mount Pleasant auf den Falklandinseln. Der Sonderflug dauert 15 Stunden und 35 Minuten, wie eine Sprecherin sagte.

An Bord sind Forscher des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) sowie die neue Crew des Forschungseisbrechers "Polarstern". Auf den Falklandinseln steigen sie auf die "Polarstern", um zwei Monate im antarktischen Weddellmeer Langzeitdaten für Klimavorhersagen zu ermitteln.

Grund für die ungewöhnliche Anreise in die Antarktis sei die Corona-Pandemie, sagte eine AWI-Sprecherin. Normalerweise reisen die Forscher auf dem Luftweg über Südafrika oder Chile in die Antarktis. Linienflüge kämen wegen der Pandemie zurzeit jedoch nicht infrage. Vor dem Abflug befanden sich die Passagiere und die Lufthansa-Crew zwei Wochen in Quarantäne.

Die Falklandinseln sind ein britisches Überseegebiet. Seit 1833 wird die Inselgruppe im Südatlantik allerdings auch von Argentinien beansprucht. Im Falklandkrieg 1982 kamen rund 900 Menschen ums Leben. Das argentinische Außenministerium feierte den Antrag der Lufthansa auf Überflug- und Landerechte nun als Anerkennung ihrer Ansprüche.

Bislang war die Haltung der Bundesregierung, die konkurrierenden Ansprüche seien friedlich und auf dem Verhandlungsweg zwischen den Parteien zu klären. Das Auswärtige Amt erklärte zuletzt auf Anfrage: "Die Position der Bundesregierung zu den Falklandinseln hat sich nicht geändert. Die Handlungen von privaten Unternehmen sind der Bundesrepublik Deutschland nicht zuzurechnen und haben keine völkerrechtlichen Folgen."

n-tv


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