Corona-Pandemie könnte Kohleausstieg beschleunigen

  09 Februar 2021    Gelesen: 698
Corona-Pandemie könnte Kohleausstieg beschleunigen

Die Coronavirus-Pandemie kann nach Einschätzung von Klimaforschern das Ende klimaschädlicher Stromerzeugung beschleunigen.

Wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung unter Berufung auf neue Studienergebnisse mitteilte, führt die Pandemie nicht nur zu einem vorübergehenden Rückgang der weltweiten CO2-Emissionen. Durch die getroffenen Maßnahmen wird derzeit vor allem der Anteil der Kohleverstromung reduziert – und dies könnte sich fortsetzen. Die Entwicklung begründen die Forschenden so: Weil es teurer ist, Kohlekraftwerke laufen zu lassen, werden diese bei geringerem Energiebedarf zuerst abgeschaltet. Erneuerbare Energien etwa aus Wind- und Solaranlagen hätten dagegen deutlich geringere Betriebskosten und liefen auch dann weiter, wenn die Nachfrage sinke. So seien fossile Brennstoffe im vergangenen Jahr teilweise aus dem Stromerzeugungsmix verdrängt worden, hieß es weiter.

Der Trend könnte den Wissenschaftlern zufolge die Pandemie überdauern, wenn er durch klimapolitische Maßnahmen unterstützt wird. Sie nennen unter anderem die Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe oder die Erhöhung von Investitionen in Wind- und Solarenergie.

Weltweit sind die Kohlendioxid-Emissionen des Stromsektors 2020 um rund sieben Prozent gesunken. In Indien, den USA und Europa sei die monatliche Stromnachfrage im Vergleich zu 2019 sogar um bis zu 20 Prozent zurückgegangen.


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