So erkennen Sie gefälschte AirPods Pro

  16 Februar 2021    Gelesen: 911
  So erkennen Sie gefälschte AirPods Pro

AirPods gehören zu Apples meistverkauften Accessoires, was Fälscher anzieht. Um Fake-Kopfhörer zu enttarnen, müssen aber selbst die Redakteure der Fachzeitschrift »c’t« genau hinschauen.

Für die AirPods Pro spricht Apple eine unverbindliche Preisempfehlung von 279 Euro aus. Im Handel bekommt man die Kopfhörer bei vertrauenswürdigen Händlern für rund 200 Euro. Chinesische Händler listen als »Original« bezeichnete Modelle mitunter für 30 Euro. Dass da etwas nicht stimmt, sollte jedem Schnäppchenjäger klar sein.

Bei eBay beispielsweise findet man das Modell oft als B-Ware gekennzeichnet, also geöffnete, aber neuwertige Rückläufer, für rund 170 Euro. Da konnten wir nicht widerstehen, haben dem Verkäufer einen Preisvorschlag unterbreitet und die Kopfhörer sogar für 155 Euro bekommen. Ein echtes Schnäppchen? Mitnichten. Aber der Weg zu dieser Erkenntnis war etwas länger.

Alles legitim – oder doch nicht?
Der Artikel wurde zügig via DHL aus Deutschland verschickt und kam drei Tage nach der Bestellung an. Wie in der Artikelbeschreibung geschrieben, war die Packung bereits geöffnet und die Folie nicht mehr vorhanden. Der Karton fühlt sich mit seinem Reliefdruck wertig an. Auch im Inneren sah alles nach Original aus. Anleitung, Kopfhörer, Ladekabel, verschiedene Ohr-Aufsätze: alles da.

Nach dem Auspacken und Öffnen des Lade-Case ploppt auf dem iPhone wie von den Originalen gewohnt eine kleine Grafik mit den AirPods auf. Nach einem Druck auf die rückseitige Taste des Case verbinden sich die Kopfhörer ohne Umweg über das Bluetooth-Menü direkt mit dem Smartphone. Diesen Komfort ist man von der Airpod-Serie gewohnt.

Dem Fake auf der Spur
Bis hierhin fühlt sich alles original an – aber nur, wenn man noch nie AirPods an einem iPhone genutzt hat. Normalerweise gelingt die Verbindung nämlich komplett automatisch, ohne dass der Nutzer einen Knopf drücken muss.

Das war dem Redakteur zum Kauf aber nicht bewusst und er dachte immer noch, dass es sich um Originale handelt. Im Bluetooth-Menü hat man wie von Apple vorgesehen Zugriff auf erweiterte Funktionen wie die Geräuschunterdrückung und den »Passtest für Ohreinsätze«. Der Test lief mit dem Ergebnis problemlos durch, dass die Kopfhörer perfekt in den Ohren sitzen.

Seltsam ist, dass das iPhone mit iOS 14 seit der Verbindung mit den Kopfhörern ab und zu kurz einfriert und Eingaben verzögert annimmt. Handelt es sich doch um einen Fake? Oder vielleicht liegt das an etwas anderem?

Um gefälschte Apple-Produkte zu erkennen, kann man die Seriennummer von Geräten auf einer Website prüfen. Da nun erneut Zweifel aufkamen, machten wir genau das. Das Ergebnis war positiv und die Website identifizierte eine gültige AirPods-Pro-Seriennummer. Die Garantie war zwar abgelaufen, aber es handelt sich ja auch um B-Ware. Gut, also doch kein Fake. Das Wechselbad der Gefühle ging weiter.

spiegel


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