Frühlingserwachen bei Subaru

  13 März 2016    Gelesen: 640
Frühlingserwachen bei Subaru
Subaru will Millionär werden. Eine siebenstellige Anzahl von Personenwagen wird die japanische Marke wahrscheinlich dieses Jahr weltweit verkaufen. Mit aufgefrischten Modellen soll der deutsche Importeur das Seine dafür tun.
Die Akzeptanz der Allrad-Marke ist sehr ungleich über den Globus verteilt. Obwohl im Alpenraum und Skandinavien durchaus stark, führt Subaru im größten Markt Europas noch immer ein Schattendasein. Klappt es mit den anvisierten 7000 Neuzulassungen in Deutschland dieses Jahr, ist das in etwa soviel, wie 2015 vom Volkswagen Golf in jeder Woche neu angemeldet wurden. In den USA jedoch, wo jährlich etwa fünfmal so viele Neuwagen verkauft werden wie in Deutschland, konnte Subaru seit 2013 die Volkswagen-Absätze regelmäßig überflügeln. Zuletzt wurden dort mehr als eine halbe Million der japanischen Allradler neu zugelassen – rund 84mal soviel wie in Deutschland.

Volker Dannath, Geschäftsführer von Subaru in Deutschland, rechnet für das laufende Jahr mit einem Zuwachs von etwa acht Prozent. Träfe dies zu, wäre das deutlich mehr als das durchschnittliche Wachstum des Gesamtmarktes in den letzten Jahren. Dannath traut den Deutschen sogar noch mehr Subaru-Begeisterung zu, jedoch seien "die Produktionskapazitäten nicht so schnell gewachsen wie die weltweite Nachfrage". Seine Händler, so Dannath, seien jedoch optimistisch und hätten ihre Bestellungen bereits verdoppelt.

Zarte Kosmetik am Crossover

Das Crossover-Modell XV ist derweil – neben dem Forester – zur stärksten Waffe im Kampf um die Kunden geworden. Mit einem leicht veränderten Grill, Kosmetik an den Stoßfängern, Xenon-Scheinwerfern und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen soll das Modell attraktiv gehalten werden für die deutsche Kundschaft. Inzwischen ist es wahlweise mit 1,6-Liter- und Zweiliter-Benzinmotor zu je 114 oder 150 PS erhältlich, sowie mit Diesel und 147 PS. Die vier Antriebsräder werden entweder über ein manuelles Fünfgang- (114 PS), ein Sechsgang-, oder das stufenlose Lineartronic-Automatikgetriebe mit Kraft versorgt.

Auf dem Genfer Autosalon präsentierte Subaru jüngst einen XV mit dem Namenszusatz "Concept", der einen Ausblick auf die Änderungen des nächsten Modellwechsels gibt. Die geschärfte Optik zeigt eine akzentuierte Frontpartie, die endlich das enthält, was bei vielen anderen Herstellern längst Standard ist: Über LED-Tagfahrlicht, das Langlebigkeit und geringen Energieverbrauch verspricht, konnten sich die Fahrer von XV und anderen Subaru-Modellen bislang noch nicht freuen und mussten mit traditionellen Glühbirnen Vorlieb nehmen.

Für das jüngste Modell im Aufgebot, den Levorq, ist die Lineartronic das einzige verfügbare Getriebe. Der dazu gehörige Motor ist ein 1,6 Liter großer Turbo-Benziner mit 170 PS. In diversen Probefahrten hat sich der Wagen als durstiger herausgestellt als es nötig scheint, jedoch können deutsche Kunden mit einer Dieselvariante oder einer Handschaltung auch in Zukunft nicht rechnen. Aus Konzernsicht ist der hiesige Markt nicht bedeutend genug, um die dafür notwendigen technischen Veränderungen in die Serienproduktion einzufädeln.

Impreza mit erweiterter Motorenpalette

Zwar ist die Lineartronic ein Getriebe ohne feste Übersetzungen, jedoch beschreibt die Vokabel "stufenlos" nur die halbe Wahrheit. Mittels der Schaltpaddel am Lenkrad lassen sich Gangwechsel simulieren, zum Beispiel kann man manuell einen Wechsel der Übersetzung herbeiführen, wenn das CVT-Getriebe zu lange in einer Transmissionstufe verharrt und man die Drehzahl des Motors senken will.

Die neue Generation des Subaru Impreza feiert auf der Auto Show in New York Ende April Premiere. Das 1992 erstmals aufgelegte Kompakt-Modell der japanischen Allradmarke kommt Ende des Jahres zunächst in Japan auf den Markt. Europa dürfte 2017 folgen. Die fünfte Generation des Impreza basiert als erstes Subaru-Modell auf der neuen Plattform der Marke und soll mehr Dynamik bei höherer Sicherheit und geringerem Verbrauch bieten. Darüber hinaus wird es bei der Neuauflage innen mehr Platz geben als der Vorgänger.

Laut Volker Dannath seien die Verkaufszahlen des kleinen Kombis auch in Deutschland "durchaus noch ausbaufähig", denn das Auto stelle einen "optimalen Einstieg in die Allradwelt dar", vor allem für "Leute ohne SUV-Fixierung". Über den 1,6-Liter-Motor mit 114 PS wird künftig auch ein Zweiliter-Boxer mit 150 PS angeboten. Die Preise beginnen bei 18.600 Euro für die Basisausstattung mit 5- Gang-Getriebe. Mit Lineartronic sind es 1700 Euro mehr.

Aus Sicht des Herstellers hat der von Subaru favorisierte permanente Allradantrieb gegenüber den Zuschalt-Systemen anderer Marken einen wichtigen Vorteil: Da dort die zweite Achse erst aktiviert wird, wenn die Bordsensorik Schlupf an den Antriebsrädern feststellt, könne der als "symmetrisch" titulierte 4x4-Antrieb einen entscheidenden Unterschied für die Fahrstabilität auf rutschigem Untergrund ausmachen. Für komfort-orientierte Kunden werden mittlerweile im Modell Levorq Totwinkel- und Querverkehrs-Assistent, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer sowie Fernlichtassistent bereitgehalten.

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