Moskau wird auf US-Druck hart reagieren – Vizeaußenminister

  20 Februar 2021    Gelesen: 506
Moskau wird auf US-Druck hart reagieren – Vizeaußenminister

Nach dem Machtwechsel in den USA ist Moskau laut Vizeaußenminister Sergej Rjabkow zu einer abgewogenen Revidierung seiner Beziehungen zu Washington bereit. Sollte in den kommenden Jahren eine antirussische Einstellung in der US-Politik gegenüber Moskau die Oberhand gewinnen, so werde Russland seine eigene Politik der Eindämmung der USA verfolgen.

Trotz US-Sanktionen werde Moskau in seinen Beziehungen zu Washington die konstruktive Agenda nicht aufgeben, betonte Rjabkow. Dabei brauche Russland auch ein Entgegenkommen von den Vereinigten Staaten:

„Aber wir können diese Agenda nicht allein umsetzen. Wenn die US-Politik die gleiche bleibt, wenn sie diesen Druck und dieses Pressing als Schlüsselelement beibehält, bedeutet das, dass wir eine aktive Politik der Eindämmung der Vereinigten Staaten in allen Bereichen ausüben werden, darunter beim Entgegenwirken gegen die US-Sanktionen und die US-Versuche, unsere inneren Prozesse zu beeinflussen“, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Russland sei bereit, seine Beziehungen zu den USA „in aller Ruhe einer gründlichen Revision zu unterziehen“, versicherte der Vizeaußenminister. „Aber eines weiß ich, und davon bin ich fest überzeugt: Wir werden auf alle Versuche, Druck auszuüben, hart reagieren, wir werden dem Druck nicht nachgeben, und dies müssen die US-Amerikaner verstehen“.

Rjabkow warnte die Vereinigten Staaten davor, eine Politik der Stärke gegenüber Russland zu betreiben:

Von den ersten Tagen und Wochen unserer gemeinsamen Arbeit an der, wie ich hoffe, Normalisierung der Beziehungen (…) müssten sie sich darüber im Klaren sein, dass ein Dialog mit Russland aus einer Position der Stärke heraus scheitern wird“, äußerte er.
Sergej Rjabkow
Russlands Vizeaußenminister

„Nord Stream 2 wird fertiggestellt werden, keine US-Sanktionen werden uns daran hindern“
Auch beim Thema Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 zeigte sich Rjabkow davon überzeugt, dass US-Strafmaßnehmen nicht im Stande sein würden, die Fertigstellung des Projekts zu verhindern.

Ich bin dagegen, über Maßnahmen zu diskutieren, die den negativen Effekt der US-Sanktionen minimieren, geschweige denn neutralisieren sollen. Das würde bedeuten, dass wir unsere Karten aufdecken, das werden wir nicht tun. Aber ich habe bereits gesagt und bin absolut überzeugt, dass Nord Stream 2 fertiggestellt werden wird und keine US-amerikanischen Sanktionen uns daran hindern werden“.

Russland werde der internationalen Gemeinschaft vorführen, dass die multipolare Welt „keine Abstraktion ist, dass es eine Alternative zum US-amerikanischen Diktat gibt“. Moskau werde eine Politik der Konsolidierung der vernünftigen Kräfte in der internationalen Gemeinschaft betreiben, die der „außenpolitischen und Informationsaggression“ der USA widerstehen könnten, so Rjabkow.

snanews


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