Von der Leyen: Holen Impfrückstände bald auf

  24 Februar 2021    Gelesen: 486
Von der Leyen: Holen Impfrückstände bald auf

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat sich überzeugt gezeigt, dass es bis zum Sommer eine spürbare Verbesserung bei den Impfrückständen gibt.

Das sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. Der Hersteller Biontech/Pfizer könne zum zweiten Quartal mehr Dosen liefern als zunächst angenommen. Der Impfstoff von Johnson and Johnson komme hinzu. Mit den Pharma-Firmen liefen bereits Vorbereitungen, um nötigenfalls die Impfstoffe an die Mutationen anzupassen. Gestern hatte ein EU-Vertreter mitgeteilt, Astrazeneca rechne indes damit, zwischen April und Juni weniger als die Hälfte der vertraglich zugesagten 180 Millionen Impfdosen in die Staatengemeinschaft zu liefern. Die EU zeigte sich zuversichtlich, dies durch die Lieferungen anderer Hersteller zu kompensieren.

„Zweckmäßige Lösungen für übrig gebliebene Impfstoffe“

Für Deutschland plädierte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, für zweckmäßige Lösungen für übrig gebliebene Impfstoffe. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, beim Mittel von AstraZeneca blieben jeden Tag viele Einheiten liegen. In der Praxis sei es oft schwierig, den nächsten in der Reihenfolge zu identifizieren und zu erreichen. Deshalb sollte es in allen Impfzentren Listen geben, die festlegten, wer an die Reihe komme, so Mertens. Dann könne man geeignete Kandidaten aus nachfolgenden Prioritätsgruppen vorziehen. Der Stiko-Vorsitzende warnte in der Diskussion über die Impf-Reihenfolge aber, es dürfe nicht passieren, dass schwer kranke Risikopatienten leer ausgingen, weil ganze Berufsgruppen mit starker Lobby vorgezogen würden.

Berlin will Obdachlose impfen

Berlins Sozialsenatorin Breitenbach kündigte an, mit übrig gebliebenen Astra-Zeneca-Impfdosen die rund 3.000 Obdachlosen in den Notunterkünften der Stadt zu impfen. Die Linken-Politikerin sagte, es sei nicht hinnehmbar, dass Impfstoff ungenutzt herum liege. Obdachlose seien eine besonders vulnerable Gruppe. Nach wie vor lehnen viele Menschen den Impfstoff von Astrazeneca ab. Experten und die Bundesregierung betonen, Wirksamkeit und Qualität des Präparats seien gesichert.


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