Die humanitäre Lage im Jemen sei noch nie schlimmer gewesen, betonte Guterres. Dennoch seien die Spenden in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen. Dies habe brutale Folgen, sagte der UNO-Generalsekretär auf der Online-Geberkonferenz. Hilfsorganisationen hätten ihre Arbeit einschränken oder ganz einstellen müssen.
Für Deutschland sagte Bundesaußenminister Maas weitere 200 Millionen Euro zu. Die EU will 95 Millionen Euro bereitstellen. Bundesaußenminister Maas sagte, angesichts der dramatischen Lage der Menschen sei die sofortige Bereitstellung der Finanzmittel eine Frage von Leben und Tod. Entwicklungsminister Müller forderte die EU und andere Geberländer auf, deutlich mehr zu leisten. Saudi-Arabien, das mit Verbündeten im Jemen gegen die Huthi-Rebellen kämpft, will 430 Millionen US-Dollar spenden.
Hilfsorganisationen kritisieren Unterfinanzierung
Enttäuscht zeigte sich auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Das Mitglied im internationalen Vorstand, Stöbe, sagte im Deutschlandfunk, für die katastrophale Lage im Jemen fielen ihm keine Superlative mehr ein. Die Hälfte aller Krankenhäuser könnten nach Bombardierungen nicht mehr arbeiten, viele Menschen würden verhungern.
Der Generalsekretär der Hilfsorganisation Norwegischer Flüchtlingsrat, Jan Egeland, gab zu bedenken, dass Hilfsorganisationen „auf katastrophale Weise“ unterfinanziert und überlastet seien. Es sei empörend, dass man betteln müsse, um das absolute Minimum an Lebensmitteln zu liefern; um dabei zu helfen, Jemeniten am Leben zu halten, wenn die Länder, die Krieg führten immer noch dazu bereit seien, Unmengen mehr für die Kämpfe auszugeben, betonte Egeland.
Im Jemen herrscht seit 2014 Krieg. Schätzungen zufolge wurden bisher etwa 130.000 Menschen getötet.
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