Sieben Deutsche müssen sich in Spanien wegen Auslösung einer Massenpanik in einer U-Bahn vor Gericht verantworten. Den evangelikalen Christen wird vorgeworfen, durch ihre Predigt in einer vollen U-Bahn in Valencia eine Panik provoziert zu haben, bei der mehrere Menschen verletzt wurden, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Zeugen erklärten laut der Zeitung "Las Provincias" vor Gericht, sie hätten das Auftreten der Männer für einen Anschlag gehalten.
Den Deutschen zwischen 19 und 42 Jahren wird Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Sie hatten die U-Bahn in Valencia im August 2018 mit einem großen roten Kreuz und mehreren Koffern betreten. Einer der Männer trug eine Weste mit arabischem Schriftzug. Die Angeklagten sollen sich mit einem Megafon an die Menschen im Zug gewandt und unter anderem gerufen haben: "Wir haben eine Botschaft für euch. Diese Metro ist voller Sünde, Drogen und Hurerei" und "Habt keine Angst, fürchtet nur die Sünde".
Als die panischen Reisenden aus der U-Bahn drängten, wurden mehrere Menschen verletzt. Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre Haft für jeden der Angeklagten. Die Beschuldigten plädierten laut der Zeitung "Las Provincias" hingegen auf nicht schuldig.
2006 ereignete sich in Valencia das schwerste U-Bahn-Unglück in der Geschichte Spaniens. Damals sprangen zwei Waggons eines mit überhöhter Geschwindigkeit fahrenden U-Bahn-Zuges aus den Schienen und stürzten um. 43 Menschen starben, 47 weitere Personen wurden verletzt. Nachdem zunächst dem Fahrer die Schuld gegeben wurde, der bei dem Unfall ums Leben kam, wurden acht Jahre später Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Bahngesellschaft eingeleitet.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP
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