Italien zieht wegen erneut drastisch ansteigender Infektionszahlen die Notbremse: Ab Montag begibt sich das Land in den dritten Lockdown. "Wir haben es leider mit einer neuen Welle der Infektionen zu tun", sagte der neue Ministerpräsident Mario Draghi beim Besuch eines Impfzentrums am römischen Fiumicino-Flughafen. Binnen einer Woche habe es mehr als 150.000 neue Infektionen gegeben, eine Zunahme von rund 20.000 gegenüber der Vorwoche. "Diese Zahlen zwingen uns zur höchsten Vorsicht, um die Zahl der Toten zu begrenzen und eine Überlastung der Gesundheitseinrichtungen zu verhindern."
Der Leiter des Forschungszentrums Gimbe, Nino Cartabellotta, hatte schon am Donnerstag warnend darauf hingewiesen, dass die Zunahme der Covid-Fälle in den vergangenen Wochen den "Anfang der dritten Welle" der Epidemie in Italien anzeige. Die Regierung in Rom beschloss daraufhin Maßnahmen, die bis zum 6. April in Kraft bleiben sollen. Dazu zählt, dass Regionen mit einem Inzidenzwert von 250 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche automatisch in die höchste Alarmstufe Rot wechseln - ungeachtet anderer Messwerte wie des Reproduktionswerts (R-Wert).
Vorerst gilt die Verschärfung laut dem italienischen Gesundheitsministerium für die Hauptstadt Rom, die Finanzmetropole Mailand sowie für eine ganze Reihe weiterer Regionen und Gebiete. Alarmstufe Rot bedeutet, dass dort Schulen, Hochschulen, Cafés und Restaurants geschlossen werden. Nur der Außer-Haus-Verkauf bleibt erlaubt. Der Verkauf aller nicht dringend benötigten Produkte wird gestoppt. Die Menschen dürfen sich nur innerhalb ihrer Region bewegen. Ausnahmen gelten für die Arbeit oder in Notfällen. Besuche sind nur einmal am Tag und maximal zu zweit bei einem anderen Haushalt erlaubt.
n-tv
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