Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, hat einen Schulstopp bis Ostern gefordert. "Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Als Grund für seine Forderung nannte Lauterbach die Virusmutationen, die sich "insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten".
Die erneute Schließung von Schulen könne nur abgewendet werden, wenn Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests auf das Coronavirus getestet würden. Schulen, die dies noch nicht vorbereitet haben, sollten wieder geschlossen werden, sagte Lauterbach. "Es war ein Fehler, die Schulen ohne flächendeckend funktionierende Testabläufe zu öffnen. Bis Ostern sollten Lehrer und anderes Schulpersonal darin trainiert werden, die Schüler an allen Schulen an den Schnelltests anzuleiten."
Anfang März hatten sich die Länder darauf verständigt, die Schulöffnungen weiter voranzutreiben. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, hatte damals betont, man könne trotz der veränderten Situation wegen der Virusmutationen nicht noch einmal mehrere Wochen warten. "Dafür haben die Schulschließungen einen zu hohen sozialen Preis", betonte sie. Einige Bundesländer, in denen die Inzidenzwerte sehr niedrig waren, hatten sich in der Folge auch für Präsenzunterricht entschieden. Nicht alle Ländern waren so optimistisch. Hessen hatte bis zu den Osterferien keine weiteren Öffnungs- oder Lockerungsschritte in den Schulen geplant.
Neben den Schulschließungen forderte Lauterbach zudem zwei weitere Maßnahmen, "um die Lage beherrschbar zu halten und die Krankenhäuser nicht zu überfordern". Der Gesundheitsexperte forderte die Länderchefs auf, die bei der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Notbremse konsequent zu ziehen, wenn in Regionen die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 steige. "Es darf keine lokalen Ausnahmen bei der Notbremse geben", sagte Lauterbach. Außerdem müsse man mit dem Impfen konsequent und zügig voranschreiten.
Quelle: ntv.de, mba/dpa
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