Astrazenca rutscht in die Vertrauenskrise

  16 März 2021    Gelesen: 528
Astrazenca rutscht in die Vertrauenskrise

Nach ersten Pannen und Irritationen bekommt der schwedisch-britische Konzern Astrazeneca noch viel Rückendeckung von Experten. Von einem Imageproblem ist die Rede. Doch seit Berichte über Nebenwirkungen kursieren und viele EU-Länder die Vergabe stoppen, ist eine handfeste Vertrauenskrise da.

Als leicht lagerbares und günstiges Präparat könnte der Corona-Impfstoff von Astrazeneca äußerst populär sein. Doch das in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin stößt seit Monaten immer wieder auf Vorbehalte. Zunächst gibt es Zweifel an der Wirksamkeit, dann gerät die Lieferpraxis in die Kritik. Zuletzt häufen sich Berichte über mögliche Nebenwirkungen. Nun hat auch Deutschland die Impfungen mit Astrazeneca wegen Berichten über Thrombosen in Hirnvenen ausgesetzt.

Im November sorgte Astrazeneca mit der Darstellung für Aufsehen, sein Corona-Impfstoff könne mit der mehr als 90-prozentigen Wirksamkeit der deutlich schwerer lagerbaren und teureren Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna mithalten. Diese Erfolgsquote sei in klinischen Tests allerdings nur festgestellt worden, wenn die erste Injektion nur mit einer halben Dosis erfolgt sei und die zweite Impfung mit der vollen Dosis, räumte der Hersteller ein.

Die Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs stellten dies nur durch Zufall fest, weil bei einem Teil der Probanden versehentlich zuerst nur eine halbe Dosis verabreicht wurde. Dieses Missgeschick ließ Zweifel an der Zuverlässigkeit der Tests insgesamt aufkommen. Mittlerweile gibt Astrazeneca die Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs insgesamt mit rund 70 Prozent an.

n-tv


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