Woher rührt die wachsende Entfremdung zwischen Russen und Deutschen?

  16 März 2021    Gelesen: 744
Woher rührt die wachsende Entfremdung zwischen Russen und Deutschen?

Alexander Rahr, Osteuropa-Historiker und Politologe, präsentierte im Online-Talk des Deutsch-Russischen Forums sein neues Buch "Anmaßung. Wie Deutschland sein Ansehen bei den Russen verspielt", das im Verlag Das Neue Berlin am 22. März erscheint. Provokant und emotional geschrieben, geht es hier um eine Zäsur in den deutsch-russischen Beziehungen.

Der Autor untersucht anhand von sieben symptomatischen Beispielen, was in den Menschen, was in Politik und Wirtschaft, was bei Verantwortlichen und einfachen Leuten in Russland vorgeht. Kurzum: Was und wie denken sie über Deutschland und die Deutschen? Woher rührt die wachsende Entfremdung? Von wem geht diese Entfremdung aus und wo führt sie hin? „Die Russen wundern sich über die letzten Umfragen in Deutschland, wonach die Massenmigration und Russland für die Deutschen zu den größten außenpolitischen Gefahren zählen“, so Rahr.

Fast ein Drittel der Deutschen sehen Russland inzwischen als gefährlich für die eigene Sicherheit an. 2019 waren es nur sechs Prozent. „Doch welche Gefahr geht für Deutsche von Russland tatsächlich aus?“, fragt der Buchautor. „Vielleicht ist sie nur gefühlt, künstlich. Leiden die Deutschen unter falschen Vorstellungen?“ Er befragt Russen, darunter auch Deutschlandversteher, was denken sie über die Deutschen. Ob sie daran glauben, dass es zwischen Deutschland und Russland zu einem Bündnis bzw. zu einer Partnerschaft kommt. „Interessiert man sich aber in Deutschland wirklich dafür, wie die Russen die Deutschen sehen?“, fragt Rahr. „Nicht wirklich.“

snanews


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