Octavia Scout - eher elegant als kernig

  17 März 2021    Gelesen: 750
  Octavia Scout - eher elegant als kernig

Nur noch die stärkste Variante des Skoda Octavia Combi Scout bekommt Allradantrieb. Ob das der Grund ist, dass auch die Außenhülle kaum noch die Offroad-Attitüde pflegt und sich vielmehr elegant zeigt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass der Scout auch vors Opernhaus passt.

In der neuen "Scout"-Variante wird aus dem Preis-Leistungs-Sieger Skoda Octavia Combi ein sehr souveräner Landstraßenfeger. Vor allem, wenn man den stärksten Diesel und den Allradantrieb wählt. Mit 41.230 Euro ist die bisherige Top-Variante der Baureihe dann aber auch fast doppelt so teuer wie das Basismodell.

Mit dem "Scout"-Label versieht Skoda schon seit Jahren die kernigen Varianten seiner Allradautos. Für den neu aufgelegten Octavia Scout haben die Tschechen das Rezept allerdings ein wenig verwässert: Erstmals gibt es nämlich Varianten mit Frontantrieb. Wobei der 2,0 Liter große Vierzylinderdiesel mit 200 PS ausschließlich als 4x4-Modell und mit Automatikgetriebe zu haben ist. Aktuell ist der stärkste Motor der Baureihe ausschließlich in dem "Scout"-Modell zu haben, was die herausgehobene Stellung des Spitzenmodells noch einmal unterstreicht.

Man muss kein Förster sein

Wer den Octavia in der "Scout"-Variante bestellt, muss kein Förster sein. Das Offroad-Design fällt eher elegant als rustikal aus: Es gibt schmale Kunststoff-Planken an den Radhäusern, matt-metallene Zierelemente an den Stoßfängern, die nur noch dezent an einen Unterfahrschutz erinnern sowie Außenspiegelkappen im gleichen Farbton. Dazu kommt, wie gehabt, eine um 1,5 Zentimeter höher gelegte Karosserie, was dank der serienmäßigen 18-Zoll-Felgen, die den entstandenen Zwischenraum geschmackvoll ausfüllen, aber kaum auffällt. Abgerundet wird das Optik-Upgrade zudem mit etwas zusätzlichem Chrom-Schmuck und einer Dachreling. Beides keine Elemente, die eine spezielle Geländewagen-Attitüde vermitteln. Unterm Strich passt der Octavia Scout in diesem Gewand genauso gut vor das Opernhaus wie auf den Acker.

Die Spezialität im Innenraum sind Sitzbezüge aus dem Spezialmaterial Thermoflux, der besonders atmungsaktiv sein soll. Mangels einer strahlenden Frühlingssonne ließ sich das bei der ersten Ausfahrt leider nicht überprüfen. In Summe bleibt es auch im Cockpit bei dem außen geprobten eleganten Stil. Wer abwaschbare Oberflächen oder zusätzliche Haltegriffe in Offroad-Manier sucht, muss zu einem Geländewagen greifen.

Immenses Drehmoment

Der große Diesel ist zwar mit Allradantrieb kombiniert. Der jedoch dient weniger zum Passieren querender Bachläufe als mehr dazu, das immense Drehmoment des Diesels zu bändigen. Der aus diversen VW-Konzernmodellen bekannte Vierzylinder ist ein feines Kraftpaket und schickt seine 400 Newtonmeter maximales Drehmoment bereits deutlich unterhalb der 2000-Touren-Schwelle Richtung Antriebsräder. Keine sieben Sekunden braucht der Skoda aus dem Stand auf Tempo 100, maximal sind 230 km/h möglich.

Assistiert wird der Treibsatz von einem serienmäßigen Siebengang-Dopplungsgetriebe, das im Alltag unauffällig und aufmerksam die richtigen Gänge bereitstellt. Lediglich bei plötzlichen Beschleunigungsbefehlen braucht es einen Augenblick, um Wellen und Zahnräder korrekt zu sortieren. Glänzen kann der Antrieb vor allem bei gleichmäßiger Fahrt auf Autobahn oder Landstraße, wo auch die angenehm zurückhaltende Akustik gut hinpasst.

Insgesamt vier Antriebsvarianten bietet Skoda für den Octavia Combi Scout an. Den Einstieg markiert der 1,5-Liter-Ottomotor mit 150 PS, den es außer in der handgeschalteten Variante (ab 32.810 Euro) auch mit Automatik (35.410 Euro) gibt. Beide Benziner sind ausschließlich mit Frontantrieb zu haben. Immer als Allrader und mit Automatik kommen die beiden 2,0-Liter-Diesel. Unterhalb des Top-Modells findet sich eine Ausführung mit 150 PS für 39.320 Euro. Die anderen aus dem normalen Kombi bekannten Antriebe gibt es nicht; dort startet das Angebot mit einem 110 PS starken Benziner (ab 22.970 Euro).

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x


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