EMA-Direktorin Cooke erklärte in Amsterdam, man sehe derzeit keine Hinweise darauf, dass Impfungen mit dem Mittel Blutgerinnsel im Gehirn verursachen könnten. Vielmehr halte man den Nutzen des Impfstoffs bis auf Weiteres für größer als die Risiken. Alle verfügbaren Daten würden überprüft. EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides sagte in Brüssel, man hoffe nach der abschließenden Einschätzung der EMA auf eine europaweite Wiederaufnahme der Impfungen mit dem Mittel.
Wegen der Aussetzung der Impfungen auch in Deutschland wurde der für heute geplante Impfgipfel von Bund und Ländern auf Freitag verschoben. Vertreter der Opposition sprachen von einer weiteren und unnötigen Verzögerung. Vielmehr hätte man das Treffen zur Vorbereitung alternativer Szenarien nutzen sollen. Bei den Bund-Länder-Beratungen soll es vor allem um die Frage gehen, wann auch Hausärzte impfen.
Nach Angaben aus dem Bundesgesundheitsministerium wurden in Deutschland bislang acht Fälle mit Thrombosen in den Hirnvenen gemeldet, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Verabreichung des Mittels von AstraZeneca auftraten. Drei Personen starben.
In Brüssel gab die Europäische Kommission bekannt, sie habe mit dem Anbieter BioNTech-Pfizer eine vorgezogene Lieferung von zehn Millionen Dosen vereinbart. Damit ständen im zweiten Quartal über 200 Millionen Einheiten zur Verfügung.
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