Vor dem Hintergrund der wachsenden Inflationssorgen werde die Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell am Abend zu einem kommunikativen Drahtseilakt, prognostizierte Olivier de Berranger, Stratege des Vermögensverwalters La Financiere de l’Echiquier. Getrieben von den billionenschweren Corona-Staatshilfen müsse in den kommenden Monaten mit steigenden Verbraucherpreisen gerechnet werden. Angesichts eines weiter angeschlagenen Arbeitsmarktes sei es für die Fed aber schwierig, ihre Unterstützung für die Wirtschaft zu verringern.
Sollte die Notenbank keine Interventionen für den Fall weiter steigender Zinsen in Aussicht stellen, wäre das für die Renditen so etwas wie die Lizenz zum Steigen, merkte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners an. Experten halten dann einen Sprung der Renditen bei den richtungweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen über die Marke von zwei Prozent für möglich. Steigende Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen, was die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen umgetrieben hatte. Am Mittwoch rentierten die T-Bonds bei 1,632 Prozent. Damit zogen sie im Vergleich zum Dienstag leicht an und blieben in der Nähe ihres Dreizehn-Monats-Hochs.
In Europa ging es bei den Renditen ebenfalls leicht nach oben, die zehnjährigen Bundespapiere rentierten bei minus 0,330 Prozent. Der slowakischen Notenbank-Chef Peter Kazimir sieht im jüngsten Anstieg indes keine dramatische Entwicklung. "Die Renditen steigen, aber sie steigen von sehr niedrigen Niveaus aus", teilte das EZB-Ratsmitglied auf Twitter mit.
n-tv
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