Merz wirft CDU-Spitze Führungsversagen vor

  19 März 2021    Gelesen: 357
Merz wirft CDU-Spitze Führungsversagen vor

Die Union befindet sich in der Krise. In einer Videoschalte der Mittelstandsunion übt Friedrich Merz nun scharfe Kritik an der Führung der CDU. Die Partei sei sechs Monate vor der Bundestagswahl nicht ansatzweise vorbereitet, weder inhaltlich noch personell. Mit dieser Ansicht steht er offenbar nicht allein da.

In der Union verschärft sich der Streit über den Kurs und den richtigen Ausweg aus der Krise. In einer internen Videoschalte der Mittelstandsunion (MIT), in der sich der Wirtschaftsflügel von CDU und CSU organisiert, kam es nun nach Informationen des "Spiegel" zu heftigen Vorwürfen in Richtung Parteispitze sowie der Bundesregierung.

Auch Friedrich Merz übte demnach in der Schalte scharfe Kritik am Zustand der CDU, der Parteispitze warf er Führungsversagen vor. "Schon die Ergebnisse am Sonntag waren nicht schön. Aber dass am Montag von der Parteispitze so gar keine Reaktion gekommen ist und alle so tun, als sei praktisch nichts passiert, das finde ich irritierend", sagte Merz Teilnehmern zufolge. Die CDU befinde sich sechs Monate vor der Bundestagswahl nicht ansatzweise vorbereitet, sei weder inhaltlich noch personell klar aufgestellt: "Wie soll das gehen? Wie soll das funktionieren?"

In der Schalte der MIT-Führung, an der rund 50 Personen teilnahmen, habe überwiegend "Fassungslosigkeit" über die aktuelle Lage der Union und die Passivität führender Christdemokraten geherrscht, heißt es in dem Artikel weiter. "Wir müssen zusehen, dass die Union jetzt eine Programmatik bekommt - sonst war's das", wird MIT-Chef Carsten Linnemann zitiert.

Etliche andere Redner warfen demnach der Bundespartei und ihrem Vorsitzenden Armin Laschet Planlosigkeit und der Bundesregierung schwere Versäumnisse in der Pandemiebekämpfung vor. Von mehreren Rednern kam zudem der Ruf nach einer raschen Kabinettsumbildung. Einzelne Teilnehmer hätten gar den Rückzug der Kanzlerin gefordert, heißt es.

Die Union steckt zur Zeit in der Krise. Neben den Ergebnissen der Landtagswahlen belastet vor allem die Maskenaffäre in der Bundestagsfraktion. Mitte der Woche lag die Zustimmung für die Union im RTL/ntv-Trendbarometer nur noch bei 29 Prozent, im Vergleich zur Vorwoche stürzt sie damit um vier Prozentpunkte abwärts.

Quelle: ntv.de, hek


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