Für den Sport ist im Lockdown kein Platz

  23 März 2021    Gelesen: 622
  Für den Sport ist im Lockdown kein Platz

Die Hoffnung war groß, die Realität ernüchtert: Breiten- und Amateursport liegen auch in den kommenden Wochen weiter brach. Statt sich auf den Neustart vorzubereiten, stehen viele Ligen wie im vergangenen Frühjahr vor dem Abbruch. Die Zahl der Mitglieder und Ehrenamtlichen sinkt.

Für den Amateur- und Breitensport geht die Corona-Geduldsprobe weiter. Statt der noch vor wenigen Wochen erhofften weiteren Lockerungen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb verlängerten Bundesregierung und Länderchefs den Lockdown am frühen Dienstagmorgen nach stundenlangen Verhandlungen bis 18. April. Damit sind Öffnungen für kontaktfreien Hallensport vorerst für die meisten Regionen ebenso vom Tisch wie der Besuch von Fitnessstudios oder Spiele im Amateurfußball. Wie die Beschlüsse konkret umgesetzt werden, ist Sache der einzelnen Bundesländer.

Vor drei Wochen hatte es noch die Aussicht auf leichte Öffnungen gegeben. So sollte bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wieder bis zu zehn Personen in kleinen Gruppen unter freiem Himmel Sport treiben können. Von diesem Wert sind die meisten Regionen in Deutschland aber weit entfernt.

Stattdessen gibt es eine steigende Zahl der Neuinfektionen und die wachsende Verbreitung von ansteckenderen Virusvarianten. Daher muss in der Fußball-Bundesliga und anderen Profiligen auch weiter vor leeren Rängen gespielt werden. Im Beschluss nach den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten ist der Sport nicht gesondert erwähnt.

Seit Monaten bremst der Lockdown Sportler im Hobby- und Leistungsbereich. Seit Anfang November durfte nicht mehr gespielt, nicht einmal mehr trainiert werden. Anfang März hatten dann Bund und Länder Planungen für Öffnungsschritte vorgelegt, nach denen zunächst kontaktfreier Sport in Kleingruppen unter freiem Himmel wieder ermöglicht werden konnte. Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, hatte dies als "ersten Hoffnungsschimmer" bezeichnet und auf weitere Lockerungen gedrängt.

Diese Erwartungen haben sich nun vorerst zerschlagen. Bis mindestens Mitte April wird es bestenfalls in wenigen Regionen mit sehr niedrigen Inzidenzen Öffnungschancen für den Sportbetrieb geben können. Daher droht nun in vielen Sportverbänden der endgültige Abbruch zunächst begonnener Spielzeiten. Vereine und Landessportbünde berichteten zuletzt über deutliche Mitgliederverluste, die Zahl der ehrenamtlich Engagierten nehme ab.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid


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