Mit einem Jahr Verspätung hat am Donnerstag (Ortszeit) in Fukushima der olympische Fackellauf für die Sommerspiele in Tokio begonnen. Wegen der Corona-Pandemie waren bei der Zeremonie keine Zuschauer zugelassen, stattdessen wurde sie live übertragen. Beziehungsweise: Das war der Plan der Organisatoren gewesen. Im Live-Betrieb fiel der Stream dann allerdings kurz nach dem Start erst einmal aus.
Warme Worte gab es im Vorfeld immerhin reichlich. »Diese kleine Flamme hat nie die Hoffnung verloren und hat auf diesen Tag gewartet wie eine Kirschblütenknospe, die kurz vor dem Aufblühen steht«, sagte die japanische Chefin der Spiele, Seiko Hashimoto. Die Verantwortlichen äußerten zudem die Hoffnung, dass der Fackellauf die öffentliche Haltung zu den Spielen positiv beeinflussen könnte. In Umfragen hatte sich eine Mehrheit der Japaner wegen der andauernden Pandemie zuletzt gegen eine Austragung der Spiele in diesem Jahr ausgesprochen.
Die roségoldene, kirschblütenförmige olympische Fackel wurde im J-Village-Sportkomplex in Fukushima entzündet, der als Einsatzzentrum nach der Dreifachkatastrophe von 2011 genutzt wurde. Zehn Jahre nach der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe sollte der Start des Fackellaufs in Fukushima der Welt auch die Fortschritte beim Wiederaufbau der Region vor Augen führen.
Enden soll der über 9600 Kilometer lange Lauf durch alle 47 japanischen Präfekturen bei der Eröffnungsfeier im Juli im Olympiastadion von Tokio. Wegen der Pandemie waren die Olympischen Sommerspiele 2020 um ein Jahr verschoben worden. Sie sollen nun vom 23. Juli bis 8. August stattfinden. Wegen der Gesundheitskrise finden die Spiele ohne ausländische Zuschauer statt.
spiegel
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