Kurz nach dem Torklau und dem dadurch verpassten Sieg hatte Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo schon wieder den Kopf für eine Botschaft an die Nation frei: Gerade in schwierigen Zeiten müsse man sich der nächsten Herausforderung stellen, teilte der Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft am späten Samstagabend über seinen Instagram-Account mit. Er habe das Gefühl, meinte der 36-Jährige, dass "eine ganze Nation verletzt" wurde.
Dabei hatte Portugals Auswahl im WM-Qualifikationsspiel in Serbien gerade ein 2:2 (2:0) geholt, immerhin, aber Ronaldo war nicht wegen der verspielten 2:0-Führung wütend. Sondern über diese eine Szene des Spiels in Belgrad, genau nach 2:51 Minuten der Nachspielzeit, als er das vermeintliche 3:2-Siegtor für die Gäste erzielte. Doch der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie gab den Treffer nicht.
Nach einer weiten Flanke hatte Ballkünstler Ronaldo die Kugel halbrechts kurz vor der Grundlinie volley genommen, der Ball rollte über die Linie - und war mit vollem Umfang dahinter. Das zeigten auch die oft wiederholten TV-Bilder. Denn Serbiens Torhüter Marko Dmitrovic hatte den langen Ball schlicht falsch eingeschätzt und wuchtete ihn erst hinter der Linie wieder aus dem Tor.
Wütender Ronaldo stürmt vom Platz
Ronaldo jubelte schon über seinen Siegtreffer, alle Portugiesen jubelten schon, doch Makkelie ließ weiterspielen. Kein Tor - aber Gelb für den frustrierten und protestierenden Ronaldo. Wütend stürmte der Superstar später vom Rasen, die dunkelblaue Kapitänsbinde schleuderte er weg. Interviews gab er nicht mehr.
Symbolisch war das aber keineswegs gemeint. Denn der Kapitän der portugiesischen Mannschaft zu sein, sei für ihn der größte Stolz und das größte Privileg seines Lebens, versicherte Ronaldo auf Instagram. "Ich gebe und werde immer alles für mein Land geben, das wird sich nie ändern."
In der Gruppe A steht Portugal damit auf dem zweiten Platz hinter Serbien. Im Duell hatte Diogo Jota vom FC Liverpool die Portugiesen mit einem Doppelpack (11./36.) in Führung gebracht. Aleksandar Mitrovic verkürzte direkt nach Wiederanpfiff (46.), ehe der Frankfurter Filip Kostic (60.) den Ausgleich schoss. Die Serben beendeten das Spiel zu zehnt, denn in der Nachspielzeit (90.+2) erhilt Nikola Milenkovic wegen groben Foulspiels die Rote Karte - er hatte Danilo heftig umgesenst, den 29-Jährigen aber zum Glück nicht voll erwischt.
Quelle: ntv.de, ara/dpa
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