Aktivisten melden mehr als 500 Tote bei Protesten gegen die Militärjunta

  30 März 2021    Gelesen: 529
Aktivisten melden mehr als 500 Tote bei Protesten gegen die Militärjunta

Trotz internationaler Proteste geht das Militär in Myanmar seit Wochen brutal gegen Demonstranten vor. Fast täglich gibt es Tote. Aktivisten halten die Zahl der Opfer für wesentlich höher als bislang bekannt.

Uno-Generalsekretär António Guterres hat die internationale Gemeinschaft zu »mehr Engagement« gegenüber der Junta in Myanmar aufgefordert. »Es ist absolut inakzeptabel, Gewalt gegen Menschen von einem derartigen Ausmaß zu sehen, so viele tote Menschen«, sagte Guterres. Der Weltsicherheitsrat will sich am Mittwoch mit der jüngsten Gewalt gegen Demonstranten beschäftigen.

Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die Militärjunta sind nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Die örtliche Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) teilte am Dienstag mit, sie könne den Tod von 510 Zivilisten bestätigen – die wirkliche Opferzahl sei aber vermutlich erheblich höher.

Die Sitzung hinter verschlossenen Türen finde auf Antrag Großbritanniens statt, verlautete aus Diplomatenkreisen in New York. Dabei werde zu Beginn ein Bericht zur Lage in dem südostasiatischen Land von der Uno-Sondergesandten Christine Schraner Burgener erwartet.

Seit dem Militärputsch vor rund acht Wochen geht die Junta brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition gegen die Proteste vor. Die Demonstranten fordern unter anderem die Freilassung der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und eine Rückkehr zur Demokratie.

Am Wochenende hatten die Proteste mit mehr als hundert Toten einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Vereinten Nationen bezeichneten den Samstag als den »blutigsten Tag« seit dem Militärputsch vom 1. Februar. Unter den Toten waren Berichten zufolge mehrere Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 15 Jahren. Das Militär hatte damit seine zuvor im Staatsfernsehen verbreitete Drohung wahr gemacht, Teilnehmer von Demonstrationen liefen Gefahr, in Kopf oder Rücken geschossen zu werden.

Die Bundesregierung und US-Präsident Joe Biden kritisierten die exzessive Gewalt des Militärs gegen die landesweiten Proteste am Montag heftig. Biden bezeichnete die Lage als »absolut abscheulich«.

spiegel


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