„Verschwindende Wand“ wird aufgebaut

  06 April 2021    Gelesen: 637
„Verschwindende Wand“ wird aufgebaut

Am 11. April jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora zum 76. Mal. In Erinnerung an die Schrecken der NS-Herrschaft wird an diesem Tag auf dem Theaterplatz im thüringischen Weimar das Kunstwerk „Verschwindende Wand“ aufgebaut.

Das teilte das Goethe-Institut in München mit. Es ist dabei Kooperationspartner der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Die interaktive Installation vereint laut Mitteilung auf 6.000 Holzklötzchen Zitate von Überlebenden der Lager und macht ihre Botschaften sichtbar. Sie sind in einem transparenten Plexiglasgerüst platziert. Nach der Eröffnung haben die Besucher die Möglichkeit, die Zitate zu lesen und einen solchen Zitatklotz mitzunehmen. So leere sich nach und nach die Installation, bis die Wand verschwinde – und die Botschaften würden weitergetragen, heißt es weiter.

Mit der Station in Weimar wird das Kunstwerk erstmals in Deutschland zu sehen sein. Es geht auf eine Idee von Maria Jablonina zurück. Sie hatte als Studentin an einem vom Goethe-Institut Moskau initiierten Workshop mit dem Architekten Werner Sobek teilgenommen und dabei das Konzept entwickelt. Seither war die „Verschwindende Wand“ zu unterschiedlichen Anlässen und an verschiedenen Orten zu sehen, darunter in Moskau (2013), Israel (2017) und anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 in 16 europäischen Städten.

Im KZ Buchenwald waren zwischen Juli 1937 und April 1945 Schätzungen etwa 266.000 aus ganz Europa inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer wird auf mindestens 56.000 geschätzt.


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