Prien (CDU) verteidigt unterschiedliche Regeln der Bundesländer

  09 April 2021    Gelesen: 487
Prien (CDU) verteidigt unterschiedliche Regeln der Bundesländer

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien hat sich zufrieden über die Ergebnisse der gestrigen Kultusministerkonferenz geäußert.

Die CDU-Politikerin sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), man habe noch einmal bekräftigt, wie groß die Bedeutung die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs trotz der Corona-Pandemie sei. Zudem habe man sich bei den flächendeckenden Tests verständigt und sich beim Abitur klar positioniert. Prien verteidigte den unterschiedlichen Umgang der Bundesländer mit der Frage des Präsenzunterrichts. Schleswig-Holstein könne in Landkreisen mit sehr niedrigen Inzidenzen nicht die gleichen Regeln anwenden wie sie in Hochinzidenzgebieten etwa in Sachsen oder Bayern nötig seien. Der Verband Bildung und Erziehung äußerte sich empört, dass einige Bundesländer offenbar auch bei hohen Inzidenzwerten die Schulen offen halten wollen. Der Vorsitzende Beckmann sagte, man bekomme fast den Eindruck, dass mit der Gesundheit von Lehrkräften und Kindern eine Form russisches Roulette gespielt werde.

Kultusministerkonferenz für möglichst viel Präsenzunterricht
Die Kultusministerkonferenz hatte gestern unter anderem beschlossen, dass die Abitur-Prüfungen trotz der Pandemie stattfinden sollen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sollen zwei Mal in der Woche die Möglichkeit für einen Corona-Selbsttest erhalten. Die KMK-Vorsitzende Ernst, sagte nach den KMK-Beratungen, Schulen könnten zwar nicht vom Pandemie-Geschehen abgekoppelt werden, die Länder wollten „gleichwohl begleitet durch eine umfassende Test- und Impfstrategie so viel Präsenzunterricht wie möglich anbieten – sei es im modifizierten Regelbetrieb oder im Wechselmodell.“ Alle Schulen und Bildungsverwaltungen hätten zudem dafür gesorgt, „alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um die Abschlussprüfungen nach den geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen zu ermöglichen“.

NRW kehrt zum Distanzunterricht zurück

Ungeachtet aller Aufrufe für eine einheitliche Linie für Deutschlands Schulen in der dritten Corona-Welle hatten mehrere Länder bereits vor der Kultusministerkonferenz ihre Entscheidungen bekannt gegeben. In Nordrhein-Westfalen kündigte Schulministerin Gebauer an, für die meisten der 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler werde es ab Montag keinen Präsenzunterricht mehr geben. Die FDP-Politikerin erklärte, nach den Osterferien werde für zunächst eine Woche wieder auf Distanzunterricht umgestellt. Es solle allerdings Ausnahmen für die Abschlussklassen geben.

Weiterhin unterschiedliche Regelungen in den Ländern

Auch Brandenburg schickt ältere Schüler oberhalb der Grundschule erst einmal wieder in den Distanzunterricht. In Baden-Württemberg kündigte die Landesregierung eine neue Teststrategie an. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und auch Hausmeister dürfen ab dem 19. April ohne negativen Corona-Test nicht mehr das Schulgelände betreten, wenn es mehr als 100 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen gibt. Allerdings gibt es Präsenzunterricht in der Woche nach den Osterferien zunächst nur für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Für Schüler der Klassen 1 bis 7 wird nur eine Notbetreuung angeboten.

In Mecklenburg-Vorpommern hat der Unterricht nach zehntägiger Osterpause bereits begonnen. Dabei kehrten in weiten Teilen des Landes die Schüler der Klassen eins bis sechs sowie der Abschlussklassen zum Präsenzunterricht in ihre Schulen zurück. Die Schüler der anderen Klassenstufen werden abwechselnd in der Schule und zu Hause unterrichtet.

In Bayern schalten Schulen in der Regel ab einem Inzidenzwert von 100 in einer Stadt oder einem Landkreis wieder von Präsenz- auf Fernunterricht um. Hamburg tut das erst, wenn der Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei über 200 liegt. Sachsen verabschiedet sich nach der Osterpause ganz von der Kopplung an den Inzidenzwert und hält Schulen und Kitas unabhängig davon offen.


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