Polizei nimmt mutmaßlichen Helfer fest

  22 April 2021    Gelesen: 1270
Polizei nimmt mutmaßlichen Helfer fest

2016 rast ein islamistischer Attentäter mit einem Lastwagen auf eine Flaniermeile, 86 Menschen sterben. Der Täter wird am Ende seiner Todesfahrt erschossen. Jetzt nehmen Polizisten in Italien einen Mann fest, der dem Terroristen damals geholfen haben soll.

Knapp fünf Jahre nach dem verheerenden Lkw-Anschlag im südfranzösischen Nizza mit 86 Toten ist in Italien ein mutmaßlicher Komplize des Attentäters verhaftet worden. Die italienische Polizei nahm den 28-jährigen Albaner in der Nähe der Stadt Caserta nördlich von Neapel fest, wie italienische Medien berichten. Der Zugriff erfolgte auf der Grundlage eines europäischen Haftbefehls, der von der französischen Justiz erwirkt worden war.

Nachdem die französische Polizei mit ihren Kollegen in Italien Ermittlungsergebnisse ausgetauscht hatte, griffen die Fahnder in Süditalien zu. Der 28-Jährige soll dem Attentäter über einen albanischen Zwischenhändler ein Sturmgewehr beschafft haben. Ihm werden Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last gelegt; ob er von den Absichten des tunesischen Attentäters wusste, blieb zunächst unklar.

Der Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel war am französischen Nationalfeiertag am 14. Juli 2016 mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge auf einer Flaniermeile in Nizza gerast und hatte 86 Menschen getötet. 200 Menschen wurden verletzt. Am Ende seiner zwei Kilometer langen Todesfahrt wurde er von Polizisten erschossen. Zuvor hatte er mehrere Schüsse aus einer Pistole abgegeben. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat damals für sich.

Im März 2021 brachte die französische Justiz einen Prozess gegen acht Beschuldigte im Zusammenhang mit dem Anschlag ins Rollen, der allerdings nicht mehr in diesem Jahr beginnen soll.

Erst Ende Oktober war die südfranzösische Hafenstadt wieder Schauplatz eines mutmaßlich islamistischen Anschlags geworden: Ein Angreifer tötete in einer Kirche drei Menschen und wurde dann von Polizisten schwer verletzt. Bei Anschlägen kamen in Frankreich in den vergangenen Jahren weit über 250 Menschen ums Leben.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa


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