Russland beginnt mit Truppenabzug von ukrainischer Grenze

  23 April 2021    Gelesen: 1650
Russland beginnt mit Truppenabzug von ukrainischer Grenze

Der Kreml macht seine Ankündigung wahr und beordert mehrere Einheiten von der Grenze zur Ukraine zurück. Wie viele Soldaten es sind, ist aber noch nicht bekannt.

Die russische Armee hat nach offiziellen Angaben aus Moskau am Freitag mit dem Abzug von Truppen von der ukrainischen Grenze begonnen. Die Soldaten, die an den Übungen teilgenommen hätten, würden in ihre angestammten Militärbasen zurückkehren, teilte das Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Militärische Einheiten marschierten derzeit zu Bahnverladestationen und Flugplätzen, berichtete die Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Morgen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Rückzug in die Kasernen am Donnerstag angekündigt. Das Dekret dazu sei am Freitag in Kraft getreten, hieß es. Demnach begann auf dem küstennahen Truppenübungsplatz Opuk die Beladung von Kriegsschiffen unter anderem der Marineinfanterie und der Schwarzmeerflotte. Allein dort seien 10.000 Soldaten und 1200 Einheiten Rüstungs- und Kampftechnik abgezogen worden. Es waren mehr als 40 Kriegsschiffe sowie Bodentruppen, Kampfflugzeuge und Luftabwehreinheiten beteiligt. Wie viele Soldaten von dem nun gegebenen Abzugsbefehl betroffen sind, war zunächst unklar.
Russland hatte in den vergangenen Wochen Zehntausende Soldaten an der ukrainischen Grenze und auf der Krim stationiert und damit inmitten neuer Spannungen im Ukraine-Konflikt international Besorgnis ausgelöst.

Russland hatte die von der Ukraine als Akt der Aggression kritisierte Übung damit begründet, dass im Frühjahr traditionell die Verteidigungsbereitschaft der Streitkräfte überprüft werde. Das Ziel sei erreicht, weshalb die Truppen nun heimkehren könnten, meinte Minister Schoigu. Allerdings war der militärische Aufmarsch nach Einschätzung westlicher Experten so stark wie seit 2014 nicht mehr, als Russland sich die Krim einverleibte.

Im Osten der Ukraine tobt seit 2014 ein Konflikt mit prorussischen Separatisten, die von Moskau unterstützt werden. In dem wurden bislang mehr als 13.000 Menschen getötet. Ein 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis.

spiegel


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