Kanzleramtschef Braun: Impf-Priorisierung soll ab Juni fallen

  23 April 2021    Gelesen: 1810
  Kanzleramtschef Braun:   Impf-Priorisierung soll ab Juni fallen

Die Impf-Priorisierung in Deutschland könnte laut Kanzleramtschef Helge Braun Anfang Juni ausgesetzt werden. „Wir bekommen momentan wirklich von Woche zu Woche mehr Impfstoff“, erklärte der 48-jährige CDU-Politiker in einem Interview. Zugleich dämpfte er Hoffnungen auf einen Wegfall der Wartezeiten.

„Wenn die Hersteller so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Monats Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun der „Augsburger Allgemeinen“. Ab Juni könnte dann über die Betriebsärzte und Hausärzte auch die breite Bevölkerung geimpft werden.

„Das heißt aber nicht, dass dann schon Anfang Juni für alle Impfstoff vorhanden sein wird“, mahnte der Chef des Kanzleramts. Es bleibe aber dabei, dass jeder bis zum Sommer ein Impfangebot bekommen könne.

Es hänge nicht nur von der Menge des Impfstoffes ab, wie schnell der Impffortschritt vollzogen werde, sondern auch mit der Bereitschaft der Bürger, sich auch impfen zu lassen, betonte Braun: „Wenn wir die Corona-Pandemie wirklich besiegen wollen, brauchen wir eine hohe Impfbereitschaft.“

In Deutschland sind aktuell nach Angaben des Blatts 21,6 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Zugleich warb Braun für strengere Corona-Regeln. Das Beispiel China zeige, dass es auch für die Wirtschaft große Vorteile habe, wenn die Inzidenzzahlen dauerhaft niedrig gehalten werden. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir zeitweilig entschiedener gewesen wären.“

Der Kanzleramtschef appellierte auch an die Bürger, das eigene Verhalten zu kontrollieren und sich zurückzunehmen. „Die meisten Ansteckungen passieren im direkten privaten Umfeld“, mahnte der ausgebildete Intensivmediziner und Narkosearzt.

snanews


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