Frankreich laut Experten unzureichend auf Atomunfall vorbereitet

  05 Mai 2021    Gelesen: 1990
Frankreich laut Experten unzureichend auf Atomunfall vorbereitet

Frankreich ist einem Bericht zufolge nicht ausreichend auf einen Atomunfall vorbereitet.

Die Schutzmaßnahmen seien ungeeignet und ungenügend, teilte die Vereinigung der französischen Atom-Informations-Komitees mit. In dem Gremium sind Abgeordnete, Wissenschaftler, Umweltschützer und Kraftwerksbetreiber vertreten. Sie kritisieren, dass Übungen unter Ausschluss der Bevölkerung stattfänden. Eine Einbeziehung der Anwohner würde im Notfall Panik verhindern, heißt es. Ein Vertreter der Atomindustrie wies die Kritik auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zurück. Es gebe durchaus Evakuierungsübungen, an denen Anwohner oder Schulen teilnähmen.

In dem Bericht des Dachverbands wird auch die jüngste Kampagne zur Verteilung von Jodtabletten kritisiert. Von den mehr als zwei Millionen Anwohnern nahe den Atomkraftwerken hätten seit 2019 nur 550.000 ihre Rationen in Apotheken abgeholt. Die Dachvereinigung plädierte dafür, die Verteilung der Tabletten künftig den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zu überlassen.

In Frankreich sind 19 Atomkraftwerke in Betrieb. Im nordwestfranzösischen La Hague befindet sich die weltweit größte Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll, zudem gibt es mehrere atomare Forschungseinrichtungen.


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