Höchster Stand in neun Jahren: 2015 ertranken in Deutschland fast 500 Menschen

  18 März 2016    Gelesen: 978
Höchster Stand in neun Jahren: 2015 ertranken in Deutschland fast 500 Menschen
DLRG-Präsident Hatje: "Unfallschwerpunkt Nummer eins sind nach wie vor die unbewachten Binnengewässer. In Flüssen, Bächen, Seen und Teichen ertranken 387 Menschen, das sind fast 80 Prozent aller Opfer."
Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im vergangenen Jahr in Deutschland mindestens 488 Menschen ertrunken. Gegenüber dem Jahr 2014 stieg die Zahl der Opfer um 96 oder 24,5 Prozent. Dies sei der höchste Stand seit neun Jahren. Diese Zahlen gab der Präsident der DLRG, Hans-Hubert Hatje, am Donnerstag (17.3.) in Hannover bekannt. Zurückzuführen sei der negative Trend auf den relativ schönen Sommer.

Laut DLRG-Statistik ertranken allein 254 Menschen in den Sommermonaten Juni bis August. Mehr als jeder zweite tödliche Unfall (52 Prozent) ereignete sich damit in der schönsten Jahreszeit. Besonders die hohe Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge (27) bereitet der DLRG erhebliche Sorgen.

Hatje: “Unfallschwerpunkt Nummer eins sind nach wie vor die unbewachten Binnengewässer. In Flüssen, Bächen, Seen und Teichen ertranken 387 Menschen, das sind fast 80 Prozent aller Opfer.” An den Küsten von Nord- und Ostsee ertranken lediglich 14 Menschen – elf in der Ostsee und drei in der Nordsee. “Es zahlt sich aus, dass in fast allen Badeorten an den Küsten unsere Rettungsschwimmer für mehr Sicherheit im und am Wasser sorgen. Unser Konzept eines zentralen Wasserrettungsdienstes hat sich selbst bei einem großen Ansturm von Badegästen und Wassersportlern in der Hauptsaison bewährt”, begründet der DLRG-Präsident die geringe Zahl von Todesfällen an den deutschen Küsten.

Mit Blick auf die Binnengewässer fordert Hatje von der öffentlichen Hand, Regelungen für eine verbindliche Absicherung der Binnengewässer, die von Schwimmern, Badegästen und Wassersportlern genutzt werden.

Elf Menschen ertranken in einem Schwimmbad, fünf in einem privaten Gartenteich oder Swimmingpool, 71 weitere verloren in einem Hafenbecken, Graben oder an anderen Orten ihr Leben.

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